IT- und Telekom-Branche leidet unter schlechter Zahlungsmoral - Mit Credit Management und Prävention der Krise begegnen
Darmstadt (ots)
Zahlungsausfälle und Insolvenzen: In der Wirtschaftskrise steigen die Risiken für die Unternehmen. Till Roth, IT- und Telekommunikations-Experte beim Credit Management-Spezialisten Intrum Justitia, erläutert in einem Interview, wie sich die Kommunikationsbranche gegen die Krise wappnen kann.
Frage: Die Finanzkrise betrifft inzwischen immer mehr Branchen. Zahlen Kunden von IT- und Telekommunikationsunternehmen ihre Rechnungen jetzt noch pünktlich?
Till Roth: Natürlich geht die Krise auch am Telekommunikationssektor nicht spurlos vorbei. Aus anderen Krisen wissen wir, dass Konsumenten mit Liquiditätsengpässen zwar immer noch Mieten und Versicherungen bezahlen, Forderungen von Telekommunikationsunternehmen dagegen vernachlässigen. Und in der Tat stellen wir jetzt fest, dass deutlich mehr Kunden inzwischen die zweite oder dritte Mahnung abwarten, bevor sie eine Rechnung begleichen. Dieser Negativtrend wird sich in den kommenden Monaten weiter verschärfen, wir erwarten auch mehr Forderungsausfälle. Das wird die Liquidität der Unternehmen stark beeinträchtigen, und nicht alle Marktteilnehmer sind stabil genug aufgestellt, finanzielle Durststrecken längere Zeit zu überstehen. Daher rechnen wir auch in der Kommunikationsbranche mit steigenden Unternehmensinsolvenzen.
Frage: Wo liegen für Unternehmen besondere Risiken?
Roth: Telekommunikation ist ein Massengeschäft, bei dem die Unternehmen eine große Zahl anonymer Kundenbeziehungen pflegen. Besonders der Vertrieb auf Rechnung ist risikobehaftet, da die Firmen dabei ihren Kunden gegenüber in Vorleistung treten. Hier kommt es verstärkt zu Zahlungsausfällen, schon jetzt liegen sie für einzelne Anbieter bei bis zu 10 Prozent der Forderungssummen. Viele Unternehmen reagieren darauf, indem sie nur Kreditkartenzahlungen zulassen oder das elektronische Lastschriftverfahren voraussetzen.
Bei Geschäften mit gewerblichen Kunden ist in den nächsten Monaten mit mehr Zahlungsverzögerungen und -ausfällen zu rechnen, bis hin zur Insolvenz des Kunden. Professionelles Cedit Management ist daher das Gebot der Stunde. Unternehmen sollten auf die Signale ihrer Geschäftspartner achten. Bereits ein Ändern der Zahlungsart von der Überweisung zum Scheck kann ein Hinweis auf mögliche Liquiditätsengpässe sein. Eine neue Bankverbindung könnte bedeuten, dass es mit dem bisherigen Institut Probleme gab. Externe Dienstleister für Credit Management sind hier eine wertvolle Unterstützung. Sie helfen Unternehmen, Risiken professionell einzuschätzen, sie einzugrenzen und dadurch Liquidität zu sichern.
Frage: Was sollten IT- und Telekommunikationsunternehmen jetzt tun, um profitabel zu bleiben?
Roth: Bisher lag der Fokus der Firmen auf Akquisition und Wachstum in einem expandierenden Markt. Jetzt sehen sie sich mit einem härter werdenden Verdrängungswettbewerb in einem gesättigten Markt konfrontiert. Der Unternehmenserfolg hängt somit entscheidend davon ab, die richtigen und profitablen Kundensegmente zu identifizieren und ihnen die passenden Leistungen und Produkte anzubieten.
Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal kann dabei sein, Kunden individuell angepasste Bezahlarten anzubieten. Viele Kunden bevorzugen die sogenannten Postpaid-Verträge, das heißt: Nutzen der Dienstleistung bei nachträglicher Rechnungsstellung. Einige Telekommunikationsunternehmen lehnen derzeit noch zu viele dieser Anträge ab, da unzureichende Bonitätsdaten zur Verfügung stehen. Externe Spezialisten wie Intrum Justitia können hier wertvolle Entscheidungshilfen liefern, indem sie die Bonität von Kunden und Kundengruppen analysieren und darauf basierend geeignete Zahlungsarten empfehlen beziehungsweise den Unternehmen so die Möglichkeit geben, von Prepaid-Verträgen auf Postpaid-Verträge umzusteigen. So lassen sich auch in der Krise Kundenbeziehungen aufbauen und festigen, von denen sowohl Unternehmen als auch Verbraucher profitieren.
Vielen Dank für das Gespräch.
Über Till Roth
Till Roth verantwortet bei Intrum Justitia den Lösungsvertrieb von Credit Management Services (CMS) für die IT- und Telekommunikationsbranche in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Über Intrum Justitia
Intrum Justitia ist der führende Anbieter von Credit Management Services in Europa. Intrum Justitia beschäftigt über 3.100 Mitarbeiter in 24 Märkten. Die Gruppe ist an der Stockholmsbörsen (Stockholm Stock Exchange) notiert. Weitere Informationen auf www.intrum.de .
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