All Stories
Follow
Subscribe to Pro Generika e.V.

Pro Generika e.V.

Wirkstoff des Monats: Methylphenidat
Informationsverarbeitung verbessern

Berlin (ots)

Kinder mit dem Zappelphilippsyndrom haben es nicht leicht: Sie gelten als extrem anstrengend und haben Schwierigkeiten, Alltagsanforderungen zum Beispiel beim Lernen zu erfüllen. Dabei hat ihr auffälliges Verhalten nichts mit ihrer Persönlichkeit oder ihrer Erziehung zu tun. Sie leiden vielmehr an der so genannten Aufmerksamkeits-Hyperaktivitätsstörung (ADHS). Diese Erkrankung wird durch eine Funktionsstörung im Gehirn ausgelöst. Betroffene haben Schwierigkeiten, alle auf sie einwirkenden Informationen zu verarbeiten. Dabei ist das Krankheitsbild bei jedem Patienten unterschiedlich. Während einige Kranke versuchen, ihre subjektive Reizüberflutung mit extremer körperlicher Aktivität abzureagieren, neigen andere eher zur Träumerei. Konzentrationsstörungen treten bei beiden Ausprägungen der Krankheit auf.

Nach dem Stand der Wissenschaft hat diese Gehirnstörung unter anderem molekularbiologische Ursachen. Verschiedene Botenstoffe haben die Aufgabe, Informationen zu übertragen, indem sie Nervensignale im Gehirn weiterleiten. Menschen, die an ADHS leiden, weisen einen Mangel dieser Informationsüberträger auf. Die Folge: Reize aus der Umwelt können nicht vollständig und schnell genug weitergeleitet werden. Besondere Bedeutung kommt dabei dem Botenstoff Dopamin zu. Und genau hier greift Methylphenidat ein. Dieser Wirkstoff sorgt nämlich dafür, dass eine größere Menge freien Dopamins zur Verfügung steht, die die Informationsverarbeitung erleichtert und beschleunigt. Die emotionale Selbstkontrolle wird verbessert, Ablenkbarkeit und motorische Unruhe werden reduziert.

Ängste, dass Methylphenidat die Persönlichkeitsentwicklung des Kindes negativ beeinflusst, sind unbegründet. Methylphenidat macht auch nicht abhängig. Dieser Wirkstoff reduziert ganz im Gegenteil die Tendenz zu Suchtverhalten, die ADHS-Patienten auf Grund ihrer Erkrankung zeigen.

1954 kam Methylphenidat auf den deutschen Markt. Im Mai 2005 folgte eine Darreichungsform mit verzögerter Wirkstofffreigabe. Nach Angaben des unabhängigen Marktforschungsinstituts INSIGHT Health liegt das Gesamtumsatzvolumen zurzeit bei 69,8 Mio. Euro. Das erste Generikum gab es 2004. Mittlerweile bieten vier Unternehmen preisgünstige Generika dieses Wirkstoffs an. Ihr Marktanteil liegt nach Umsatz bei 36%.

Pressekontakt:

Ansprechpartner:
Peter Schmidt, Geschäftsführer
Tel. 030/8161609-0
Mail: info@progenerika.de

Original content of: Pro Generika e.V., transmitted by news aktuell

More stories: Pro Generika e.V.
More stories: Pro Generika e.V.
  • 19.12.2008 – 11:02

    Eine schöne Bescherung: BGH-Urteil wird Kassen Millionen kosten

    Berlin (ots) - Der Bundesgerichtshof (BGH) hat am 17. Dezember entschieden, dass das Neuroleptikum (Mittel gegen Schizophrenie) Zyprexa® bis 2011 unter Patentschutz stehen soll. Er hat damit das Urteil des Bundespatentgerichts (BPG) vom 4. Juni 2007 kassiert, das das Patent auf den in Zyprexa® enthaltenen Wirktstoff Olanzapin für nichtig erklärt hatte. Nach dem ...

  • 18.12.2008 – 10:29

    Wirkstoff des Monats: Venlafaxin / Hilfe für Seelen in Not

    Berlin (ots) - Ab und zu ist jeder von uns im umgangssprachlichen Sinne depressiv. Jeder von uns kennt Tage, an denen alles grau und sinnlos erscheint. Doch eine solche vorübergehende niedergedrückte Stimmung ist nicht mit einer depressiven Erkrankung im medizinischen Sinne vergleichbar. Der Leidensdruck, dem depressive Menschen ausgesetzt sind, erreicht oft Ausmaße, die sich ein Gesunder nur schwer vorstellen kann. ...

  • 17.12.2008 – 09:52

    Zahl des Monats: 9.876 / Generika ohne Zuzahlung

    Berlin (ots) - Für die Verbraucher ist das eine gute Nachricht: Nach Angaben des unabhängigen Marktforschungsinstituts INSIGHT Health waren im Oktober 2008 9.876 Generika von der Zuzahlung freigestellt. Patienten, denen ihr Arzt eines dieser Medikamente verordnet hat, müssen in der Apotheke keine Zuzahlung leisten. Bei jeder Verordnung und Abgabe eines dieser Arzneimittel sparen sie demnach mindestens 5 Euro und ...