All Stories
Follow
Subscribe to Pro Generika e.V.

Pro Generika e.V.

Substitution - AOK opfert Arzneimittelsicherheit auf dem Altar der Einsparungen

Berlin (ots)

Zur heutigen Stellungnahme des AOK-Verhandlungsführers für die Rabattverträge, Dr. Christopher Hermann, erklärt Peter Schmidt, Geschäftsführer des Branchenverbandes Pro Generika:

"Die Art und Weise, mit der die AOK versucht, ihre Rechtsauffassung zur Austauschbarkeit von Rabattarzneimitteln durchzusetzen, ist ein bislang einzigartiger Angriff auf die Arzneimittelsicherheit und die Versorgungsqualität der Patienten." Die AOK hat für die neuen Rabattverträge auch Zuschläge für Medikamente vergeben, die nicht für alle Anwendungsgebiete des jeweiligen Wirkstoffes zugelassen sind. Sollten diese Produkte einfach gegen die vom Arzt verordneten ausgetauscht werden, werden zahllose Patienten Arzneimittel erhalten, in deren Packungsbeilage ihre individuelle Erkrankung, für die sie das Medikament verordnet bekommen haben, nicht einmal aufgelistet ist. Natürlich fehlen auch die speziellen Anwendungshinweise, die der Patient dringend benötigt, um das Medikament so einzunehmen, dass es optimal wirkt. "Es ist angesichts dieser Problematik schon mehr als fragwürdig, dass der AOK-Verhandlungsführer, Dr. Christopher Hermann, hier keinerlei medizinische Bedenken sieht. Um vordergründiger Einsparungen willen nimmt die AOK bewusst in Kauf, dass die Therapietreue der Patienten dramatisch absinkt."

Ginge es nach der AOK, würde die Hauptlast der Haftung für die Arzneimitteltherapie auf den Apotheker abgewälzt, obwohl dieser nicht einmal die Diagnose kennt. Dies sei ein für die Apotheken unzumutbarer Vorgang.

Es sei zudem völlig unverständlich, dass Hermann den Vorwurf erhebe, die Arzneimittelhersteller würden geradezu vorsätzlich nach "Schlupflöchern" suchen, um dem Sozialsystem zu schaden. Gerade die deutschen Generikaunternehmen entlasten Jahr für Jahr die Kassenausgaben im zweistelligen Milliardenbereich. Die Hersteller investieren nicht nur in die Entwicklung neuer, auch schwierig herzustellender generischer Wirkstoffe, sondern geben auch viel Geld dafür aus, damit ihre Arzneimittel eine Zulassung nach deutschem Recht und Gesetz erhalten. Auf dieser Grundlage ist auch ihre Verpflichtung zur Produkthaftung geregelt. "Es darf doch wohl kein Zweifel daran bestehen, dass sich eine Körperschaft des öffentlichen Rechts wie die AOK ebenfalls an diese gesetzlichen Vorschriften halten muss. Noch leben wir nicht in einem Kranken-kassenstaat, in dem es nur noch um rein fiskalische Interessen geht", so Schmidt. Er forderte Ärzte und Apotheker auf, die Industrie in dieser Kernfrage der Arzneimittelsicherheit und des Patientenschutzes zu unterstützen. "Diese Güter sind zu wertvoll, um auf dem Altar der Einsparungen geopfert zu werden."

Pressekontakt:

Thomas Porstner, Pressesprecher, Tel.: (030) 81 61 60 9-40,
info@progenerika.de

Original content of: Pro Generika e.V., transmitted by news aktuell

More stories: Pro Generika e.V.
More stories: Pro Generika e.V.
  • 16.06.2009 – 12:28

    Rabatte sind der AOK wichtiger als Arzneimittelsicherheit

    Berlin (ots) - Einige Generikahersteller haben Apotheken darauf aufmerksam gemacht, dass ihre vom Arzt verordneten nicht rabattbegünstigten Arzneimittel deshalb nicht gegen Rabattarzneimittel ausgetauscht werden dürfen, weil die jeweiligen arzneimittelrechtlich zugelassenen Anwendungsgebiete der Medikamente nicht übereinstimmen. Die AOK hat diesen Hinweis als "Manipulationsversuche unterlegener Generikahersteller" ...

  • 15.06.2009 – 09:20

    Wirkstoff des Monats: Carvedilol - Bluthochdruck effektiv senken

    Berlin (ots) - Bluthochdruck (arterielle Hypertonie) ist eine chronische Volkskrankheit, an der schätzungsweise 20 Millionen Deutsche leiden. Eine arterielle Hypertonie liegt nach der Definition der Weltgesundheitsorganisation dann vor, wenn der systolische und der diastolische Blutdruck auf Dauer die Schwellenwerte von 140 mmHg bzw. 90 mmHg überschreiten. Jeder zweite Hypertoniker weiß indes gar nicht, dass er krank ...