Pro Generika zur 8. Tranche der AOK-Rabattverträge: "Preiswettbewerb funktioniert nur bei Vielfalt der Anbieter"
Berlin (ots)
Die AOK hat heute die Ausschreibung ihrer 8. Tranche der Rabattverträge bekannt gegeben. Die entsprechenden Verträge sollen zum 1. Oktober 2012 in Kraft treten. Zu den 21 ausgeschriebenen Wirkstoffen und Wirkstoffkombinationen gehört nun auch das Neuroleptikum Olanzapin.
"Es ist richtig, wenn die AOK in ihrer Pressemeldung erklärt, dass sich im Olanzapin-Markt seit dem Patentablauf von Zyprexa® im September 2011 ein intensiver Preiswettbewerb entwickelt hat. Der Grund hierfür ist, dass Olanzapin sieben Monate nach dem Patentablauf aktuell von rund 20 Unternehmen angeboten wird. Im Fall von Olanzapin sind Generika je nach Packungsgröße über 800 Euro günstiger als das patentfreie Altoriginal.
Wie auf anderen Gütermärkten auch ist die Vielzahl von Unternehmen die notwendige Voraussetzung für intensiven Preiswettbewerb. Allein in 2011 führte der Generikawettbewerb zu rund 13 Milliarden Euro Einsparungen bei den Krankenkassen und trug mit diesem Rekordergebnis maßgeblich zu den aktuellen Überschüssen der Kassen bei", erklärt hierzu Bork Bretthauer, Geschäftsführer von Pro Generika.
Falsch sei allerdings die Aussage der AOK, dass dieser Wettbewerb durch ihre jetzige Ausschreibung von Olanzapin weiter gefördert werde. Dagegen sprächen nicht nur die realen Entwicklungen im Markt, sondern auch die Ergebnisse des IGES-Gutachtens "Generika in Deutschland: Wettbewerb fördern - Wirtschaftlichkeit stärken".
Die Wissenschaftler hatten mit ihrer Studie aktuell empirisch belegt, dass Rabattverträge - insbesondere die der AOK - die Marktkonzentration erheblich beschleunigen und nicht zu mehr Wettbewerb führen. Eine hohe Marktkonzentration ist jedoch das Gegenteil von Wettbewerb: Wenn sich immer mehr Umsatzanteile auf immer weniger Unternehmen verteilen, wie im Fall der AOK-Ausschreibungen, dann hat das mit nachhaltigem Wettbewerb nichts zu tun.
Denn nach Abschluss der Rabattverträge über Olanzapin wird es für alle AOK-Patienten erfahrungsgemäß nur noch einen Hersteller für diesen Wirkstoff geben. "Nachhaltiger Wettbewerb und Rabattverträge widersprechen sich", so Bretthauer.
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