Ausschreibung von Biosimilars durch die DAK-Gesundheit setzt auf kurzfristige Preisnachlässe statt langfristigen Biosimilarwettbewerb
Berlin (ots)
Die DAK-Gesundheit hat in ihrer aktuell gestarteten Ausschreibungsrunde Biosimilars ausgeschrieben. Sie sucht einen exklusiven Rabattvertragspartner für Epoetin alfa-Biosimilars. Dazu erklärt Bork Bretthauer, Geschäftsführer von Pro Generika:
"Die DAK-Ausschreibung sendet das völlig falsche Signal. Wir stehen im patentfreien Arzneimittelmarkt vor einem Paradigmenwechsel. Die umsatzstarken Patentabläufe der kommenden Jahre werden Biopharmazeutika sein. Patentgeschützte Biopharmazeutika stellen die Finanzierung der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) heute bereits vor gewaltige Herausforderungen. Biosimilars als biopharmazeutische Folgeprodukte, die nach dem Patentablauf auf den Markt kommen können, bergen dagegen ein enormes Potential, um Patienten künftig nachhaltig Zugang zu dieser High-Tech-Medizin zu verschaffen. Denn erst Biosimilars lösen Preiswettbewerb aus, der zu Einsparungen bei den Arzneimittelausgaben der GKV führt. Daher brauchen wir jetzt Weichenstellungen, die Biosimilarunternehmen ermutigen, bereits heute in diesen zukunftsträchtigen Bereich der Arzneimittelversorgung zu investieren, damit die GKV morgen von mehr Biosimilars profitieren kann.
Eine Studie des Berliner IGES-Instituts hatte in diesem Jahr gezeigt, dass das deutsche Gesundheitssystem bis 2020 rund 12 Milliarden Euro sparen kann, wenn es zu einer optimalen Marktdurchdringung von Biosimilars kommt. Das zeigt in aller Klarheit: Biosimilars sind für eine nachhaltige Arzneimittelversorgung in Deutschland unverzichtbar.
Umso unverständlicher ist es, wenn Krankenkassen diese Chancen ungenutzt lassen und stattdessen ausschließlich auf kurzfristige Preisnachlässe bei Biosimilars setzen, die ohnehin bereits Erstattungsobergrenzen (Festbeträge) haben. Und noch weniger ist nachvollziehbar, dass der GKV-Spitzenverband die Epoetin-Festbeträge zum 1. Dezember 2012 zum wiederholten Male abgesenkt hat.
Das ist der falsche Weg. Anreize für Unternehmen, auch zukünftig Biosimilars in Deutschland zur Verfügung zu stellen, werden so ganz sicher nicht geschaffen", so Bork Bretthauer, Geschäftsführer von Pro Generika.
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