Deutscher Jagdverband e.V. (DJV)
Jägerschaft ergreift Sofortmaßnahmen für Seeadler
Bonn (ots)
- Aufnahme von Blei soll verhindert werden -
Der Deutsche Jagdschutz-Verband (DJV) bedauert den jetzt bekannt gewordenen Tod von Seeadlern, besonders auch deshalb, weil die Jägerschaft ganz aktiv den Seeadlerschutz unterstützt. Hinweise, nach denen ein Drittel der 66 untersuchten Tiere an einer Bleivergiftung starben, die möglicherweise ursächlich mit der Aufnahme von Bleiresten aus Kugelgeschossen über die Nahrungskette erfolgte, nimmt der Verband sehr ernst.
"Auch wenn die Untersuchungsergebnisse noch viele Fragen offen lassen, wird die Jägerschaft umgehend alle realisierbaren Möglichkeiten ergreifen, um die Aufnahme von Bleiresten über die Nahrung künftig zu verhindern", erklärte DJV-Präsident Jochen Borchert. Er appellierte dringend an die Jägerschaft, Aufbrüche und Wild, das nicht verwertet werden kann, konsequent zu vergraben. Durch diese Sofortmaßnahme werde ein wesentlicher Beitrag zum Schutz der Greifvögel geleistet.
Der Verwendung von bleifreien Geschossen steht die Jägerschaft offen gegenüber. "Wer allerdings glaubt, die Umstellung auf andere Munitionsarten sofort umsetzen zu können, verkennt die Realität", so Borchert. "Mit der Entwicklung alternativer Munition betritt die Industrie Neuland. Vor einem flächendeckenden Einsatz in der Praxis muss sichergestellt werden, dass die neuen Produkte sorgfältig darauf untersucht werden, ob sie den Ansprüchen des tierschutzgerechten Tötens, der Sicherheit der Schützen und dem Verbraucherschutz genügen", forderte der Jägerpräsident von Industrie und Behörden. "Vor Schnellschüssen kann ich nur eindringlich warnen, da die große Gefahr besteht, mit unausgereifter Technik dem Schutz von Mensch und Tier einen Bärendienst zu erweisen", so Borchert.
Um den Seeadlern wirklich zu helfen, müssten die Untersuchungen deutlich intensiviert werden, damit richtige Schlüsse bezüglich aller potenziellen Gefährdungsfaktoren gezogen werden können. Wenn bei einem Drittel der untersuchten Tiere eine tödliche Bleivergiftung festgestellt worden sei, müsse einwandfrei untersucht werden, aus welchen Quellen das Blei stamme. Ebenso sorgfältig müsse die Todesursache der übrigen zwei Drittel der Seeadler analysiert werden, wenn der Art wirklich geholfen werden soll, forderte Borchert.
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