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Helaba mit deutlichem Ergebnisanstieg im ersten Halbjahr 2009

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Frankfurt am Main (ots)

   - Konzernergebnis vor Steuern steigt auf 273 Mio. Euro 
   - Risikovorsorge im Kreditgeschäft deutlich aufgestockt ? keine   
     kurzfristige Entspannung zu erwarten 
   - Kundenforderungen in der Bilanz bei konstant 90 Mrd. Euro -   
     Neugeschäftsvolumen von 5,3 Mrd. Euro 
   - Kernkapitalquote konzernweit bei 8,7 Prozent 
   - Positives Konzernergebnis für 2009 erwartet

Die Helaba Landesbank Hessen-Thüringen hat auf Basis des aufgestellten Halbjahresabschlusses die ersten sechs Monate des Geschäftsjahres 2009 mit einem IFRS-Konzernergebnis vor Steuern von 273 Mio. Euro abgeschlossen. Dies ist eine Steigerung um 153 Mio. Euro gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum. Im ersten Quartal 2009 betrug das Vorsteuerergebnis 86 Mio. Euro. Das Ergebnis nach Steuern beläuft sich auf 185 Mio. Euro gegenüber 76 Mio. Euro im Vorjahr. Zu diesem Ergebnisanstieg haben neben dem Helaba-Einzelinstitut auch die wesentlichen Tochtergesellschaften beigetragen. Der vollständige Halbjahresfinanzbericht wird am 31. August veröffentlicht. Hans-Dieter Brenner, Vorsitzender des Vorstandes, bewertet das Ergebnis positiv: "Trotz der Rezession und der anhaltenden Verwerfungen an den Finanzmärkten hat die Helaba sowohl im Großkundengeschäft als auch im Privatkunden- und Mittelstandsgeschäft ihre Ertragskraft und ihre Marktposition stärken können." Brenner warnt aber gleichzeitig vor den anhaltenden Risiken der Rezession, die im deutlichen Anstieg der Kreditrisikovorsorge auf 173 Mio. Euro zum Ausdruck kommen: "Unser Geschäftsmodell und die günstige Geschäftsentwicklung der letzten Jahre basieren vor allem auf einer engen Verzahnung mit der Realwirtschaft, was in einem hohen Anteil an Kundenforderungen in der Bilanz zum Ausdruck kommt. Dementsprechend können wir uns in Krisenzeiten den Auswirkungen der Rezession auf die Bonität unserer Kunden nicht vollständig entziehen. Ich rechne hier nicht mit einer kurzfristigen Entspannung, sondern eher mit weiteren Belastungen."

G+V geprägt durch Wertaufholungen und steigende Risikovorsorge

Der Zinsüberschuss beträgt 493 Mio. Euro nach 523 Mio. Euro im Vorjahr. Die Ausweitung der Kundenbestände bis Ende 2008 wurde durch das seit Herbst letzten Jahres reduzierte Zinsniveau und die Euro-Aufwertung überkompensiert.

Die Risikovorsorge musste im Zuge der Rezession insbesondere bei Unternehmensfinanzierungen deutlich erhöht werden. Per Saldo beträgt die Zuführung zu Wertberichtigungen im Kreditgeschäft 173 Mio. Euro, nachdem im Vorjahreszeitraum noch eine Auflösung von 46 Mio. Euro zu verzeichnen war. Hierin enthalten sind Portfoliowertberichtigungen von rund 50 Mio. Euro für nicht ausfallgefährdete Kreditengagements. Der Provisionsüberschuss ist geringfügig um 11 Mio. Euro auf 106 Mio. Euro gesunken.

Nachdem im ersten Halbjahr 2008 ein Handelsergebnis von -155 Mio. Euro erzielt wurde und in der zweiten Jahreshälfte 2008 weitere Belastungen zu verkraften waren, hat sich das Kapitalmarktumfeld insbesondere im zweiten Quartal 2009 deutlich aufgehellt. Negative Bewertungsansätze, die auf übertriebenen Marktabschlägen beruhten, haben sich im ersten Halbjahr 2009 erwartungsgemäß zurückgebildet. Hinzu kamen erste Erträge aus der Tilgung endfälliger Papiere. Insgesamt wird daher ein Handelsergebnis in Höhe von 120 Mio. Euro ausgewiesen.

Auch das Ergebnis aus Sicherungszusammenhängen und Derivaten ist durch rückläufige Effekte aus der Marktbewertung geprägt und beläuft sich auf 67 Mio. Euro nach -72 Mio. Euro im Vorjahr. Das Finanzanlageergebnis inklusive At-Equity Bewertung hat sich von 8 Mio. Euro auf -15 Mio. Euro verändert.

Das sonstige betriebliche Ergebnis ist um 15 Mio. Euro auf 172 Mio. Euro gestiegen. Es enthält auch das Ergebnis aus Immobilien, die von der GWH-Gruppe als Finanzinvestition gehalten werden.

Die Verringerung des Verwaltungsaufwandes um 7 Mio. Euro auf 497 Mio. Euro ist auf niedrigere Abschreibungen auf Leasinggegenstände im Zuge des Bestandsabbaus zurückzuführen. Die anderen Verwaltungsaufwendungen konnten mit 192 Mio. Euro konstant gehalten werden. Der Personalaufwand erhöhte sich geringfügig um 6 Mio. Euro auf 244 Mio. Euro, bedingt durch die erst ab dem zweiten Halbjahr 2008 wirksame Tariferhöhung.

Anteil der Kundenforderungen in der Bilanz konstant

Die Konzern-Bilanzsumme wurde durch einen Abbau des Interbankengeschäftes und der Handelsaktiva um 2,3 Prozent auf 180,4 Mrd. Euro reduziert. Unter Berücksichtigung von Währungseffekten blieben dabei die Forderungen an Kunden stabil. Sie belaufen sich auf 90,2 Mrd. Euro und stehen weiterhin für rund 50 Prozent der Bilanzsumme. Im Neugeschäft agiert die Helaba nach wie vor risikobewusst. Sie steht ihren Kunden aber weiterhin als Kreditgeber und Dienstleister aktiv zur Verfügung. Das mittel- und langfristige Neugeschäft belief sich im ersten Halbjahr auf 5,3 Mrd. Euro. Brenner: "Die Kernkompetenz der Helaba liegt unverändert im Kreditgeschäft. Wir fahren unsere Geschäftsaktivitäten nicht zurück, sondern bewegen uns mit unserem Neugeschäft im Durchschnitt der letzten Jahre."

Im Immobilienfinanzierungsgeschäft konnte das Geschäftsvolumen mit 40,8 Mrd. Euro annähernd auf dem Stand von Ende 2008 gehalten werden. Ein Großteil der Neuabschlüsse erfolgte mit inländischen Kunden. Gut angelaufen ist das Immobiliengeschäft in der zu Jahresanfang neu gegründeten Niederlassung Paris. Im Asset Management entwickelte sich die Helaba Invest erneut deutlich positiv mit einem Anstieg des verwalteten Fondsvolumens um 17,5 Prozent auf 50 Mrd. Euro. Gemessen am Mittelzufluss nimmt die Gesellschaft aktuell Rang 2 im deutschen Spezialfondsmarkt ein. Der Marktanteil erhöhte sich zur Jahresmitte von 6,4 auf 7,4 Prozent.

Im Kapitalmarktgeschäft gehört die Helaba zu den führenden Adressen für Schuldscheindarlehen bonitätsstarker Unternehmensadressen. Sie hat im ersten Halbjahr 2009 als Arrangeur/Co-Arrangeur bei insgesamt 15 Transaktionen im Gesamtvolumen von 4 Mrd. Euro fungiert. Für verschiedene Bundesländer wurden im gleichen Zeitraum Anleihen im Volumen von 6 Mrd. Euro am Kapitalmarkt platziert.

Die Helaba hat im ersten Halbjahr am Kapitalmarkt mittel- und langfristige Refinanzierungsmittel im Volumen von 8,1 Mrd. Euro aufgenommen. Jeweils die Hälfte entfiel auf Pfandbriefe und auf ungedeckte Emissionsprodukte. Brenner: "Dies unterstreicht unser Emissionsstanding und zeigt, dass die Bank auch in Zeiten der Finanzmarktturbulenzen jederzeit Zugang zu unbesicherten Refinanzierungsmitteln hat." Für die Refinanzierungsbasis des Konzerns stellten auch die Kundeneinlagen im Retail-Geschäft eine zusätzliche Diversifizierung der Refinanzierungsquellen dar. Die Ratings der Helaba für langfristige unbesicherte Verbindlichkeiten von A, Aa2 und A+ und für kurzfristige Verbindlichkeiten von A-1, P-1 und F-1+ bei den Ratingagenturen Standard&Poor?s Corp., Moody?s Investors Service und Fitch blieben im ersten Halbjahr 2009 gleich. Die Helaba weist damit seit der Mitte 2005 erfolgten Abschaffung von Anstaltslast und Gewährträgerhaftung unveränderte Ratings der drei führenden Ratingagenturen auf. Mit einer Kernkapitalquote von 8,7 Prozent nach 8,3 Prozent im Vorjahr und einer Gesamtkennziffer von 13,6 (14,1) Prozent verfügt die Helaba trotz der spürbaren Effekte aus der Migration interner Ratings über eine solide Ausstattung mit haftenden Eigenmitteln. Die Cost-Income-Ratio beträgt 64,6 Prozent nach 81,1 Prozent im ersten Halbjahr des Vorjahres.

Ausblick für 2009 positiv

Für die zweite Jahreshälfte erwartet die Helaba eine weiterhin positive Entwicklung der operativen Erträge. Als Folge der Rezession mit ihren Auswirkungen auf die Kundenbonität rechnet sie gleichzeitig mit einem weiteren Anstieg der erforderlichen Risikovorsorge im Kreditgeschäft. Die Bank erwartet gleichwohl für das Gesamtjahr 2009 ein positives Konzernergebnis. Die Wertaufholungen auf die im Handels- und Bankbuch gehaltenen Wertpapierbestände werden sich aus heutiger Sicht weiter fortsetzen. Im mittel- und langfristigen Neugeschäft plant die Bank ein Abschlussvolumen von 11-12 Mrd. Euro. Brenner: "Wir werden uns nicht als Kreditgeber vom Markt zurückziehen. Zur Sicherstellung der jederzeitigen Risikotragfähigkeit auch in wirtschaftlichen Rezessionsphasen streben wir über den Konjunkturzyklus hinweg eine konzernweite Kernkapitalquote von 7,5 bis 8 Prozent an." Gezielt fortgesetzt werden einzelne Maßnahmen zum Abbau von nicht zum Kerngeschäft zählenden geschäftlichen Randaktivitäten.

Auf der Grundlage eines vom Hessischen Landtag am 9. Juli 2009 verabschiedeten Gesetzes wird die Investitionsbank Hessen rückwirkend zum 1. Januar 2009 auf die LTH - Bank für Infrastruktur verschmolzen. Das neue Institut firmiert als Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen und wird als wettbewerbsneutrales Förderinstitut und als wirtschaftlich und organisatorisch selbständige Anstalt in der Landesbank Hessen-Thüringen organisiert. Die Gewährträgerhaftung des Landes Hessen bleibt unverändert bestehen. Die Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen wird damit zum zentralen monetären Förderinstitut des Landes Hessen.

Auf Basis ihres erfolgreichen Geschäftsmodells einer integrierten Universalbank mit öffentlichem Förder- und Infrastrukturgeschäft steht die Helaba grundsätzlich zukunftsgerichteten Konsolidierungsschritten im Landesbanken- und Sparkassensektor aufgeschlossen gegenüber. Brenner: "Für ausschließlich im Großkundengeschäft tätige Kreditinstitute, auch im Rahmen funktionaler Holdingstrukturen, sehen wir allerdings auf Dauer keine wirtschaftlich erfolgreiche Geschäftsbasis. In enger Abstimmung mit ihren drei Trägern ist die Helaba deshalb grundsätzlich für strategische Ansätze offen, die betriebswirtschaftlich zu einer weiteren Stärkung der Marktposition in ihren Kerngeschäftsfeldern sowie dem zukunftsfähigen Ausbau als Universalbank dienen. Auf Stand-alone-Basis wird die Helaba prüfen, inwieweit sich durch zukünftige Strukturveränderungen am deutschen Bankenmarkt Möglichkeiten zur Stärkung der Wettbewerbsposition in ausgewählten Marktsegmenten ergeben."

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Wolfgang Kuß
E-Mail: wolfgang.kuss@helaba.de

Ursula-Brita Krück
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