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Konferenz Babelsberg 2004 eröffnet
Nachwuchs, Innovation und ein Kompliment für die Medienwirtschaft

Berlin (ots)

Zur Eröffnung der Medienwoche Berlin-Brandenburg in
Babelsberg standen Innovations- und Nachwuchsstrategien in der Film-
und Fernsehbranche auf dem Programm. Petra Müller, Geschäftsführerin
des Medienboard Berlin-Brandenburg, betonte in ihrer Begrüßungsrede
Ihr besonderes Interesse an Innovations- und Nachwuchsförderung in
der Medienbranche zu richten. Für das nächste Jahr kündigte sie die
Zusammenführung der beiden Parallelkonferenzen, "Babelsberg" und
"Medienforum", an.
Zum Auftakt der Konferenz warf der Sozialwissenschaftler Bernhard
von Mutius in seiner Opening-Keynote einen Blick auf das
Innovationsmanagement in der Medienbranche. Die Frage 'Wie Neues
entsteht und besteht' - so der Titel seiner Rede - knüpfte der
wissenschaftliche Berater an die Ü-berwindung der "mentalen Modelle
der Industriegesellschaft" und forderte ein "Denken in
Opposi-tionen". Innovation sei in Industriebranchen nur dadurch zu
erzielen, dass Grenzen überschritten und Neues gedacht würde: "Die
Zukunft gehört denen, die über Grenzen hinweg sehen und ihre I-deen
mit anderen teilen."
Mit der Internationalisierung der deutschen Medienwirtschaft
befasste sich Hubertus Meyer-Burckhardt, Vorstandsmitglied der
ProSiebenSat.1 Media AG. Der Befürchtung, eine ausländische
Mehrheitsbeteiligung könne den Auftrag der Medien zur freien
Meinungsbildung gefährden, trat Meyer-Burckhardt entgegen. Ein
Interesse, dass "ausländische Investoren um Meinungsmacht kämpfen",
könne er nicht entdecken. "Das Investment von Haim Saban ist ein
Kompliment für die deutsche Volkswirtschaft", so der Medienmanager.
Das Fernsehen zeichnet sich für Meyer-Burckhardt im Gegensatz zum
Kino durch den großen Erfolg inländischer Produkte aus. Daher sei der
Aufbau von geeigneten Entwicklungsabteilungen und Strukturen der
Nachwuchsförderung innerhalb der Sendeanstalten grundlegend. "Berlin
hat die enorme Chance, hier Schauspieler und Nachwuchs anzuziehen."
Bei der anschließenden Podiumsdiskussion wurde ein durchweg
positives Bild der Situation für den deutschen Mediennachwuchs
gezeichnet. Dass der "Nachwuchs vor und hinter der Kamera" überhaupt 
wahrgenommen werde, betonte die Berliner Filmproduzentin Regina
Ziegler, sei ein Phänomen erst der letzten Jahre. Martin Hoffmann,
ehemaliger Geschäftsführer von Sat.1 und jetziger Vorstand bei MME
Me, Myself & Eye, bemerkte eine deutliche Professionalisierung der
Programm- und Formatentwicklung in Deutschland. Die raschen
Entwicklungszyklen im Fernsehen hätten allerdings den Druck auf 
unabhängige Produzenten erhöht, und das Risiko zu scheitern, sei
gestiegen. Nico Hofmann, Filmprofessor, Produzent und Gründer des
"First-Steps"-Nachwuchspreises, beobachtete eine größere pragmatische
Ausrichtung bei den Absolventen von Filmhochschulen, so dass im
Ge-genzug "kein Sender und kein Produzent darum herum kommt, sich mit
Nachwuchs zu beschäftigen".
Einen Einblick in das Innovationsmanagement gab für die Granada
Media Group Stefan Oelze, Geschäftsführer Deutschland. Zukünftige
Fernsehtrends sieht Granada insbesondere in Reality-Formaten.
Erfolgreich im Ausland laufende Programme wie Fake Reality und
Celebrities in Real Life ("Simple Life") werden auch das deutsche
Publikum bald erwarten. Den Ablauf eines Innovationsprozesses bei der
UFA Film und TV Produktion skizzierte Entwicklungschef Gerrit P.
Wahle. Von der Marktforschung über das Briefing und die
Stoffentwicklung bis zur Pilotierung betreibt die Ufa großen Aufwand,
um den Erfolg eines Programms zu gewährleisten. Neue technologische
Plattformen, wie Handys, PDAs und Internet, spielen dabei eine
zunehmende Rolle. Selbst Risikogelder für "verrückte Projekte" wie
eine "Handy-Soap" stehen zur Verfügung. Steven Gaydos, Chefredakteur
Variety London, hielt fest, dass das Vertrauen des Publikums in neue
Stoffe und Programme nur dadurch erzielt werden kann, indem die
Medienschaffenden den Zuschauer ernst nehmen.
Die Babelsberg Konferenz für Film- und Fernsehproduzenten ist Teil
der Medienwoche Berlin-Babelsberg, die vom 25.-27. August in Berlin
und Babelsberg stattfindet. Die Medienwoche Berlin-Brandenburg wird
veranstaltet von der Medienanstalt Berlin-Brandenburg, der
Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH und den Ländern Berlin und
Brandenburg. Veranstalter vom Symposium Babelsberg Digital ist die
Medieninitiative Babelsberg e.V.

Pressekontakt:

Susanne Frischmuth, c/o Entertainment Kombinat GmbH, Boxhagener Str.
106, 10245 Berlin
Tel. 030 - 29 77 29 - 24,
Fax. 030 - 29 77 29 - 77,
E-Mail: info@frischmuth-pr.de

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