Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH
"Die Verbindung von Kino und Spielen ist die Zukunft!" (Claus Boje, Produzent "Good bye Lenin!")
Berlin (ots)
Das abschließende Symposium am 27.08.2004, "Babelsberg Digital", war dem Thema "Kino und Spiele" gewidmet. "Die Verbindung von Kino und Spielen ist die Zukunft!" war das Fazit von Produzent Claus Boje ( "Good bye Lenin!") "Die Veranstaltung war längst überfällig", so Carolin Batke, Geschäftsführerin des Spielentwicklungskombinat (SEK) in Berlin, "und ist hoffentlich der Auftakt zu einem anhaltenden Dialog zwischen der etablierten Filmindustrie in Berlin-Brandenburg und der prosperierenden Spieleentwicklung in der Region." Klaus Goldhammer, Geschäftsführer der Marktforschungsagentur Goldmedia, hatte die aktuellen Ergebnisse einer vergleichenden Studie zum Kino- und Spielemarkt vorgestellt und betont, dass sich "die Wertschöpfungsketten heute deutlich erweitert haben". Zu der üblichen Kino-, DVD und Videoauswertung und dem Merchandizing sind auch Computer- und Konsolenspiele hinzugetreten. Inzwischen hat die Spieleindustrie die Filmindustrie an Umsatz überholt und liegt in Großbritannien mit 1,8 Mrd. Dollar gar um fünfzig Prozent darüber. Parallel zum Start eines großen Hollywood-Films kommt längst ein entsprechendes Spiel auf den Markt. Von einem Verschmelzen der Branchen will Goldhammer aber nicht reden: "Konvergenz ist ein Mythos, denn die Endprodukte müssen jeweils an die Content-Basis angepasst werden". Da Filme Geschichten erzählen, Spiele jedoch auf lnteraktivität setzen, könne nicht jeder Stoff problemlos in das andere Medium überführt werden.
Auf der anschließenden Podiumsdiskussion forderte Malte Behrmann, Rechtsanwalt und Vorsitzender des Bundesverbands GAME, eine institutionelle Förderung von Spieleentwicklung im Rahmen der existierenden Länderfilmförderungen. Am Beispiel Frankreich, wo die Garne-Kultur mit acht Mio. Euro pro Jahr gefördert wird, lassen sich bereits wirtschaftliche Erfolge nachweisen. Angesichts der hohen Kosten von etwa 200.000 Euro, die von einem Studio für einen Prototypen aufgewandt werden müssen, verlangte auch Axel von Maydell, Geschäftsführer der Morgen Studios Berlin, zumindest in diesem Bereich staatliche Unterstützung.
"Ein spannendes Thema zur richtigen Zeit am richtigen Ort", kommentierte Carsten Schöning von der IHK Potsdam die Entscheidung, "es ist toll, die Garnes-Branche in Babelsberg zu haben". Auch der kaufmännischer Direktor von MTV Networks, Holger Letzel betonte: "GAMES sind ein wichtiges Thema für unsere Zielgruppe, das es immer stärker zu berücksichtigen gilt. Wir planen, unser Programm in dieser Richtung zu erweitern." Auch seitens der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien (BKM) kam großes Lob: "Eine großartige Veranstaltung! Die Inhalte werden anschaulich vermittelt. Sehr informativ, klasse!", so Katharina Hadjidimos, Referentin für "Angelegenheiten des Films". Die Geschäftsführerin der Medienboard Berlin-Brandenburg, Petra Müller, versprach, "am Thema Kino und Spiele dranzubleiben."
Die Medienwoche Berlin-Brandenburg wurde veranstaltet von der Medienanstalt Berlin-Brandenburg, der Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH und den Ländern Berlin und Brandenburg. Veranstalter vom Symposium Babelsberg Digital ist die Medieninitiative Babelsberg e.V.
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