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Bayerische Landesärztekammer (BLÄK)

30 Jahre Qualitätssicherung Geburtshilfe - Ein Pilotprojekt wird zum Maß der Dinge

München (ots)

Genau vor 30 Jahren startete ein für damalige
Zeiten revolutionäres Projekt: Die Münchener Perinatalstudie.
Ausgangspunkt war die systematische Dokumentation der Verläufe aller
Münchener Geburten. Damit waren erstmals faire Vergleiche der
Qualität möglich. "Ziel war es, bei ungünstigen Ergebnissen
Verbesserungsmaßnahmen sofort umzusetzen und durch die konsequente
Analyse der Geburtsverläufe die Neugeborenensterblichkeit maßgeblich
senken zu können", sagte Dr. Klaus Ottmann, Vizepräsident der
Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK) in München. Beispielhaft hierfür
wurde vielerorts mehr Personal eingestellt und die Ausstattung mit
Geräten zur Überwachung des kindlichen Herzschlags im Mutterleib
verbessert.
Qualitätsmanagement
Aus der ursprünglich freiwilligen Dokumentation wurde im Lauf der
Jahre eine Erfolgsstory in Sachen Qualitätssicherung mit nachhaltigen
Auswirkungen, die letzten Endes in eine gesetzliche Verpflichtung mit
Ausdehnung auf andere Gebiete der Medizin mündete. Hauptursache für
diese Erfolge war die weitgehende Standardisierung eines gesamten
Zweigs der Medizin einschließlich eines offenen und ehrlichen Umgangs
mit Fehlern und Misserfolgen - was heute unter dem Schlagwort
Riskmanagement zusammengefasst ist. Einen Schwerpunkt stellt
beispielsweise im Gebiet Frauenheilkunde und Geburtshilfe die
konsequente Einweisung aller Frauen mit Risikoschwangerschaften in
spezielle Kliniken, den so genannten Perinatalzentren, mit
Neugeborenenintensivstationen dar.
Heute werden in ganz Deutschland alle der rund 700 000 Geburten
zentral in jedem Bundesland erfasst, um das hohe Qualitätsniveau der
deutschen Geburtshilfe - auch und gerade in Zeiten des Sparzwangs -
stabil zu halten. Aus den früheren Papierdokumentationsbögen haben
sich elektronische Patientenakten entwickelt, die Standards der
Behandlungen widerspiegeln. "So hat sich aus der Keimzelle "Münchener
Perinatalstudie" ein modernes Qualitätsmanagementinstrument mit
Vorbildcharakter für die anderen medizinischen Disziplinen
entwickelt", so Ottmann weiter. Mit den Ergebnisvergleichen ist ein
seinerzeit ungeahntes Maß an Transparenz auch über die Geburtshilfe
hinaus Wirklichkeit geworden.

Pressekontakt:

Pressestelle der Bayerischen Landesärztekammer,
Mühlbaurstraße 16,
81677 München
Dagmar Nedbal,
Tel. 089 4147-268,
Fax 089 4147-202,
E-Mail: presse@blaek.de

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