Lufthansa Technik macht Lockheed "Super Star" wieder flugfähig
Hamburg (ots)
Deutsche Lufthansa Berlin-Stiftung kauft drei historische Lockheed L1649A
Ab 2010 Flugbetrieb in Deutschland geplant
Die Lufthansa Technik AG ist von der Deutschen Lufthansa Berlin-Stiftung (DLBS) beauftragt worden, ein Traditionsflugzeug der Lufthansa zu restaurieren und wieder flugfähig zu machen. Ein Flugzeug des Typs Lockheed L1649A "Super Star", das als erstes Langstreckenflugzeug der Lufthansa ab 1958 den Atlantik ohne Zwischenstopp überqueren konnte, soll ab 2010 als ein unvergessliches Stück Lufthansa-Tradition wieder fliegen. Neben der Ju 52, die den Beginn der Lufthansa Geschichte mit geprägt hat, wird dann die viermotorige Super Star die Tradition der Lufthansa in den Nachkriegsjahren zu neuem Leben erwecken.
"Die Super Star war der Höhepunkt der Entwicklung propellergetriebener Verkehrsflugzeuge. Zusammen mit der Super Constellation verkörpert sie wie kein anderes Flugzeug den Wiederaufstieg der deutschen Verkehrsfliegerei nach dem Zweiten Weltkrieg", sagte August W. Henningsen, Vorsitzender des Vorstandes der Lufthansa Technik AG. "Eine Super Star wieder flugfähig zu machen, ist für die Lufthansa Technik besondere Ehre und Herausforderung zugleich. Für die Enthusiasten unter unseren Mitarbeitern wird dies ohne Zweifel einer der Höhepunkte der beruflichen Laufbahn."
Im Rahmen ihrer Aufgabe zur Traditionspflege hatte die DLBS auf einer Versteigerung im amerikanischen Bundesstaat Maine am 18. Dezember 2007 drei Lockheed "Super Star" ersteigert, von denen Mitte der fünfziger Jahre insgesamt nur 44 Stück unter dem amerikanischen Namen Super Constellation Starliner gebaut worden waren.
Neben den in Maine geparkten zwei ehemaligen TWA-Flugzeugen wurden auch die ehemalige D-ALAN der Lufthansa sowie zahlreiche Ersatzteile und eine umfangreiche Dokumentation mit Reparatur- und Überholungshandbüchern ersteigert.
Nach einer ersten technischen Begutachtung der drei historischen Flugzeuge durch Experten der Lufthansa Technik erwies sich, dass eines wieder flugfähig gemacht werden kann. Triebwerke und Komponenten der beiden anderen erworbenen Flugzeuge werden für die Restaurierung genutzt.
Nach den Plänen der Lufthansa Technik wird die Aufrüstung überwiegend in den USA erfolgen. Ehemalige Lufthansa Technik-Mitarbeiter, die dieses Flugzeug noch aus ihrem aktiven Berufsleben kennen, werden an der Restaurierung mitarbeiten. Die von Lufthansa Technik in Hamburg eingesetzten Ingenieure und Überholungs-Spezialisten werden ein Team aus Lufthanseaten und lokalen Experten leiten. Noch im ersten Quartal 2008 soll mit den Überholungs- und Restaurierungsarbeiten begonnen werden.
Ziel ist es, die Wiederinbetriebnahme einschließlich der Abnahmeflüge sowie Piloten- und Technikertraining in den USA abzuschließen und das Flugzeug dann nach Deutschland zu überführen. Hier soll die "Super Star" dann voraussichtlich ab 2010 mit der historischen Lufthansa Kabine und in historischer Lufthansa Bemalung in den Flugbetrieb der DLBS aufgenommen werden. Als wohl bekanntestes historisches Flugzeug betreibt die Deutsche Lufthansa Berlin-Stiftung eine Ju 52, die allein im Jahr 2007 mehr als 8.000 Fluggäste verzeichnete.
Lufthansa hatte von 1955 bis 1967 bis zu sieben Super Constellation in der Flotte und 1956 vier Lockheed L1649A Super Star bestellt - mit einer Spannweite von 45 Metern, vier Curtiss-Wright 18-Zylinder-Doppelstern-Motoren mit je 2.540 kW Leistung und einer Kraftstoffkapazität von 37.000 Litern, die ihr eine Reichweite von fast 10.000km bei einer Nutzlast von über 3,5 Tonnen ermöglichten. Mit der Super Star eröffnete Lufthansa 1958 den weltweiten nonstop Langstreckenverkehr und führte gleichzeitig den Senator Service ein.
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