Märkische Oderzeitung: Vorabmeldung Keine Perspektive für dünnbesiedelte Regionen in der Mark
Frankfurt/Oder (ots)
Ein Gutachten des Berlin-Institutes für Bevölkerung und Entwicklung, das im Auftrag des Brandenburger Landtages erarbeitet wurde, sieht für dünnbesiedelte Regionen in der Mark keine Perspektiven. Es sei zu teuer, überall die jetzige Infrastruktur in Brandenburg aufrecht zu erhalten, hieß es in einem Bericht der Märkischen Oderzeitung (Samstag) Deshalb schlagen die Gutachter vor, die "Entleerung geradezu zu fördern." "Um die Aufwendungen für die verbleibenden Schwundstandorte so gering wie möglich zu halten, muss das Land versuchen, die Menschen dort, wo kein anderer Impuls möglich ist, zum Abwandern zu motivieren", heißt es in dem Gutachten. Laut Gutachten sollte Prämien für das Verlassen sich entleerender Regionen gezahlt werden. Eine andere Möglichkeit sei es, dass der Staat den Bewohnern seinen Anteil für die Daseinvorsorge auszahlt. Die Bürger müssen dann selbst für Straßen und Anschlüsse aufkommen. Die entleerten Räume könnte man "zu einem Naturerlebnisgebiet ,Wildnis´ umwidmen", das Touristen anzieht, heißt es in dem Gutachten. Die Idee der Umsiedlungsprämien stieß auf Ablehnung in den brandenburgischen Parteien. "Mit der SPD ist so etwas nicht zu machen", sagte Generalsekretär Klaus Ness. Mit derartig zynisch klingenden Aussagen Berliner Sozialwissenschaftler löse man nur Abwehrreaktionen gegenüber der gesamten Demografiedebatte hervor, warnte Ness. Auch CDU-Fraktionschef Thomas Lunacek sprach von "Unsinn". Es gebe überlegenswerte Ansätze in dem Gutachten, aber der ländliche Raum dürfe nicht abgeschrieben werden.
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