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Märkische Oderzeitung: Vorabmeldung der "Märkischen Oderzeitung" zu Schwedter Kraftwerk/Polen

Frankfurt/Oder (ots)

Die "Märkische Oderzeitung" aus Frankfurt
(Oder) sendet Ihnen vorab eine Meldung aus ihrer Freitagausgabe zu 
polnischen Protesten gegen den Bau einer Abfallverbrennungsanlage in 
Schwedt (Uckermark). Bei Verwendung bitten wir um eine Quellenangabe.
Polen fürchtet Schwedter Abgas
Abfallverbrennungsanlage soll verhindert werden / Unternehmen 
verweist auf gründliche Prüfung durch Umweltamt
Schwedt/Gryfino (MOZ) Der geplante Bau einer 
Abfallverbrennungsanlage in Schwedt (Uckermark) stößt auf polnische 
Proteste. Weil die Emissionen der von der Georg Leinfelder GmbH 
(Leipa) geplanten Anlage "in erster Linie die polnische Seite 
betreffen" würden, erwägen zwei Gemeinden und der Naturschutzpark 
"Unteres Odertal" eine Beschwerde bei der EU-Kommission, um das 
Projekt zu stoppen. Leipa verweist auf ein Gutachten des 
Landesumweltamtes, in dem von zu vernachlässigenden Schadstoffwerten 
die Rede ist. Polen sei zudem bereits seit 2006 über die Planungen 
informiert worden.
Das Kraftwerk, in dem jährlich 210 000 Tonnen Reststoffe verbrannt
werden sollen, wird von Leipa zur Energiegewinnung für die 
benachbarte Papierfabrik gebaut. Der Bürgermeister der Stadt Gryfino,
Henryk Pilar, und die Chefin des Naturschutzgebietes, Blandyna 
Migdalska kritisierten jetzt auf einer Pressekonferenz, dass der Bau 
der Anlage im Januar genehmigt worden sei, ohne polnische Bedenken zu
berücksichtigen. Eine Studie über die Folgen der Anlage auf die 
Umwelt, die man erst jetzt erhalten habe, erfasse nur die deutsche 
Seite. Man gehe jedoch davon aus, dass "70 Prozent des Windes im 
Bereich Schwedt in nordöstliche Richtung wehen".
Der Geschäftsführer der Leipa Holding, Peter Probst, zeigte sich 
verwundert: "Die polnische Seite ist von Anfang an einbezogen worden.
Wir haben Übersetzungen aller eingereichten Genehmigungsunterlagen 
angefertigt. Polnische Einwände sind geprüft und von der 
Genehmigungsbehörde als irrelevant eingeschätzt worden." Aus der 
Rauchgasreinigung würden maximal 200 Milligramm Stickoxide pro 
Kubikmeter sowie höchstens 0,1 Nanogramm Dioxine und Furane  
entweichen. Laut Probst handele es sich damit um Werte unterhalb der 
Wahrnehmbarkeit. Ein großer Teil der 153 Millionen Euro umfassenden 
Investition fließe in den Umweltschutz.
Das Landesumweltamt Brandenburg hatte am 25. Januar 2008 nach dem 
immissionsschutzrechtlichen Gutachten den Bau zur Genehmigung der 
Abfallverbrennungsanlage erteilt. Polens Umweltministerium war 2006 
erstmals von dem Projekt unterrichtet worden. Der neue polnische 
Vize-Umweltminister Maciej Trzeciak kündigte jetzt dennoch an, das 
Problem bei einer Sitzung der deutsch-polnischen Umweltkommission in 
zwei Wochen zur Sprache bringen zu wollen. +++

Pressekontakt:

Märkische Oderzeitung
CvD

Telefon: 0335/5530 563
cvd@moz.de

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