Märkische Oderzeitung: Vorabmeldung der Märkischen Oderzeitung zu Gerhard Schröder/Gesine Schwan
Frankfurt/Oder (ots)
Die "Märkische Oderzeitung" aus Frankfurt (Oder) veröffentlicht in ihrer Donnerstag-Ausgabe einen Gastbeitrag von Altbundeskanzler Gerhard Schröder, in dem dieser der Präsidentin der Europa-Universität Viadrina, Gesine Schwan, zu ihrem morgigen 65. Geburtstag gratuliert. Wir senden Ihnen vorab Auszüge aus dem Beitrag. Bei Verwendung bitten wir um eine Quellenangabe.
Für "ihre Universität" hat Gesine Schwan stets gekämpft, damit das Konzept einer europäischen Universität, die junge Menschen aus allen Teilen der Welt zusammenführen will, auch erfolgreich Realität werden kann. Die stetig steigende Zahl der Studierenden zeigt, dass die Viadrina in der deutschen und europäischen Hochschullandschaft zu einer der ersten Adressen geworden ist. ...
Wer Gesine Schwan begegnet, der spürt ihre Energie, der lässt sich von ihrem Humor anstecken, der so erfrischend direkt und unverstellt ist. Man ist beeindruckt von ihrem Optimismus und unerschöpflichen Elan, auch die dicksten Bretter zu bohren und scheinbar Unmögliches, insbesondere wenn es um die Zukunft der Viadrina geht, zu erreichen. Seit Jahrzehnten tritt sie politisch klug und weitsichtig für eine Aussöhnung zwischen Deutschen und Polen, zwischen West- und Osteuropa ein. Die intellektuellen Führer der polnischen Opposition waren und sind ihre Freunde. Mit diesem tiefen Einblick in das Innenleben der polnischen Gesellschaft war es ihr möglich, vieles von dem, was sich in Polen entwickelte, deutlicher als andere wahrzunehmen. ...
Ihr politisches Engagement, ihre Klugheit und ihre Ausstrahlung waren die Gründe, warum ich Gesine Schwan im Jahr 2004 als Kandidatin für die Bundespräsidentenwahl vorgeschlagen hatte. Ich bin mir sicher, dass sie eine gute Bundespräsidentin geworden wäre, die die Herzen der Deutschen erobert hätte und die unser Land in der Welt kompetent und würdig vertreten hätte. ...
Gesine Schwan hat nun, so heißt es, die "Altersgrenze" erreicht, weshalb sie aus dem Amt der Präsidentin der Viadrina ausscheiden muss. Dieser Begriff "Altersgrenze" passt so gar nicht zu ihr. Niemand kann sich vorstellen, dass sie sich "zur Ruhe setzt", denn sie ist per se und im besten Sinne ruhelos. Sie wird also nicht nur der Stadt Frankfurt an der Oder und der Europa-Universität Viadrina, sondern auch den deutsch-polnischen Beziehungen und der Politik in Deutschland ganz bestimmt weiterhin mit Rat und Tat verbunden bleiben. +++
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