Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zu Aufgaben Barack Obamas gegenüber der Stationierung von Raketen in Kaliningrad:
Frankfurt/Oder (ots)
Mit dem Auslaufen der Abrüstungsverträge für strategische Waffen (Start I in 2009 und SORT in 2012) wird zukünftig eine wirksame Verifikation und Begrenzung fehlen. Falls dann auch noch der INF-Vertrag fallen sollte, der Washington und Moskau Mittelstreckenraketen verbietet, droht atomare Anarchie. Bereits bei seinem Berlin-Besuch hat Obama deutlich gemacht, dass ihm die Gefahren durchaus bewusst sind. Sein Bekenntnis zu einer Welt ohne Atomwaffen, die zurückhaltende Bewertung der US-Raketenabwehr und das mutige Gesprächsangebot an den Iran sind Signale für ein verändertes Herangehen der Supermacht an Abrüstungsfragen. Russland dürfte sich einem Dialog keineswegs entziehen, dafür sind die inneren Zwänge viel zu groß. Die Kurzstreckenraketen in Kaliningrad werden im Übrigen nur "bei Bedarf", also nicht definitiv aufgestellt. Es besteht somit ausreichend Verhandlungsmasse.
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