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Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zu Medwedew

Frankfurt/Oder (ots)

Wenn russische Staatsführer häufig
Ansprachen halten, ist das meist kein gutes Zeichen. Schon in 
früheren Zeiten versuchten Kreml-Führer, das Volk in schwierigen 
Zeiten mit Durchhalteparolen zu beruhigen. Auch Präsident Medwedew 
redet viel in jüngster Zeit. Doch die Art, in der er einmal die 
Rückständigkeit seines Landes anprangert, bei nächster Gelegenheit 
mehr Respekt vom Westen fordert und gestern nun die Wiedergeburt 
Russlands als Weltmacht beschwört, ergibt keine Logik. Am 
widersprüchlichsten freilich sind Medwedews Aussagen zur Demokratie. 
Da fordert der Präsident von seinen Landsleuten mehr Engagement, um 
sie im gleichen Atemzug vor Aktivitäten zu warnen, die "den Staat 
destabilisieren" könnten. Dabei sind das Fehlen eines echten 
Parlaments mit Regierung und Opposition, die Mängel in der 
Rechtsprechung und die kaum vorhandene Autonomie der Regionen die 
größten Probleme Russlands.

Pressekontakt:

Märkische Oderzeitung
CvD

Telefon: 0335/5530 563
cvd@moz.de

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