Märkische Oderzeitung: Zum lahmgelegten Flugverkehr in Europa wegen der Vulkanaschewolke kommentiert die Märkische Oderzeitung (Frankfurt/Oder) in ihrer Ausgabe am Sonnabend, den 17. April 2010:
Frankfurt/Oder (ots)
Wie haben uns angewöhnt, die Welt als globales Dorf zu betrachten. Kommunikation, Vernetzung, Mobilität sind die Schlüsselgrößen, die räumliche Distanzen zu nur noch relativen Größen machen. Eine Videokonferenz Berlin-Peking? Kein Kunststück. Und wenn in New York die Twin Towers einstürzen, sitzen wir zuhause live dabei. Die Kehrseite: Wenn die US-Wirtschaft hustet, zittert der Weltmarkt und hofft auf Rettung aus China.
Man mag in diesem hitzigen Geschehen einen Anflug von Wahnsinn entdecken. Eine Entgrenzung findet allemal statt. So lange es gut geht, erlebt die Welt gewaltige Wachstums-, Produktivitäts- und Innovationsexplosionen. Begleitet allerdings auch von enormen sozialen Umwälzungen. Wer sich indes der Herausforderung nicht stellt und aussteigen will, fällt zurück.
Ähnliches gilt für die Mobilität. Wer sie einschränkt, schließt Potenziale aus. Und nun spuckt ein Vulkan eine Aschewolke aus, die den Flugverkehr von halb Europa lahm legt und Staus rund um den Globus zeitigt. Nur drei Zahlen: London-Heathrow fertigt im Jahr rund 67 Millionen Passagiere ab, Paris/Charles de Gaulle 61 Millionen, Frankfurt/Main 53 Millionen. Selbst wenn der Betrieb nur für Stunden unterbrochen wird, stranden sofort Hunderttausende. Es sind Momente, die zeigen, wie anfällig, wie verletzlich diese ganze hochgezüchtete Maschinerie trotz allem ist. +++
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