Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zur FDP
Frankfurt/Oder (ots)
Über Monate schwelte eine Führungsdebatte, weil Westerwelle an seinem Stuhl klebte und die von ihm geförderten Nachwuchskräfte Lindner, Rösler und Bahr keineswegs die Königsmörder sein wollten. Erst das desaströse Abschneiden bei den Urnengängen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz führte nun zum Rückzug vom Parteiamt. Zu groß schien der jungen Garde die Gefahr, gleich mit in den Abgrund gezogen zu werden. Allerdings stellt sich die Frage, warum Westerwelle seinen Außenministerposten behalten will. Der immer wieder angemeldete Anspruch auf einen ständigen deutschen Sitz im UN-Sicherheitsrat verpuffte. Der geforderte Abzug der letzten US-Atomwaffen wird sogar von Teilen der Bundesregierung unterlaufen. Und der Versuch, sich im Libyen-Konflikt mit einem verstärkten Afghanistan-Engagement freizukaufen, hinterließ einen faden Beigeschmack. Westerwelles halber Rückzug reicht deshalb nicht.
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