Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zur Informationspolitik japanischer Behörden nach dem Reaktorunglück: Katastrophal
Frankfurt/Oder (ots)
Lange hat die japanische Atomenergiebehörde gebraucht, um mitzuteilen, was sowieso schon jeder ahnte: dass es sich bei der Havarie im Atomkraftwerk Fukushima um ein Unglück der Kategorie "katastrophal" handelt. Doch die späte Reaktion nach 33 Tagen passt ins Bild. "Katastrophal" ist nämlich nicht nur der Unfall, sondern auch das Krisenmanagement. So war der Chef des Betreiberunternehmens zunächst wochenlang verschwunden, um dann nach dürren Worten der Entschuldigung zur Tagesordnung überzugehen. Und dass Regierungschef Kan auch gestern noch von "Fortschritten im Kampf gegen den Super-GAU" sprach, der längst da ist, war ein abermaliges Beispiel der Verkennung der Realitäten.Täuschen, abwiegeln, vertuschen - so wollten die Verantwortlichen die Krise überstehen. Immerhin herrscht jetzt ein wenig mehr Klarheit über das Ausmaß der Tragödie.
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