Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zum Fonds für DDR-Heimkinder
Frankfurt/Oder (ots)
Es mutet wie eine grausame Ironie des Schicksals an, dass sich in den meist kirchlichen Kinderheimen im Westen ähnliche Szenen abspielten wie in der DDR. Ausgerechnet diejenigen Systeme, die vorgaben, bessere Menschen zum Ziel zu haben - die Kirche und der sozialistische Staat - vergingen sich derart an ihren Kindern. Es ist ein hoffnungsvolles Zeichen, dass sich die Bundesrepublik für diese Untaten in beiden deutschen Staaten selbst in die Pflicht nimmt und aus den Heimfonds für Ost und West den Geschundenen psychologische Unterstützung finanziert, ihre Rentenansprüche sichert und ihnen mit Sachleistungen hilft. Ihre seelischen Schäden wird das nicht beseitigen. Aber die Gewissheit, dass ihre Torturen nach Jahrzehnten endlich anerkannt werden, dürfte für viele immerhin ein Trost sein.
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