Märkische Oderzeitung: Die "Märkische Oderzeitung" in Frankfurt (Oder) schreibt zu Castorf/Suhrkamp:
Frankfurt/Oder (ots)
Nicht erst seit John Fuegi sein Buch "Brecht & Co" veröffentlichte, weiß man, dass Bertolt Brecht seine Frauen für beides benutzte: fürs Bett und die Schreibmaschine. Doch als Mitautorin hat er keine von ihnen je anerkannt. Ein vorbildlicher Wächter des geistigen Eigentums ist er nie gewesen. Warum soll man mit ihm nicht so verfahren, wie er es die Theaterwelt gelehrt hat? Der Verlag tut mit seiner Intervention weder dem Autor noch dessen Werk einen Gefallen. Auch Brecht ist nicht ewig modern und muss sich heutige Befragungen gefallen lassen. Alles andere hieße, ihn zu mumifizieren. Und dann würde er nur noch für blutleeres Theater taugen. Mit seiner dünnhäutigen Gereiztheit riskiert Suhrkamp, aus einem Bestseller einen Ladenhüter zu machen.
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