Märkische Oderzeitung: Märkische Oderzeitung kommentiert das Urteil im Pfahls-Prozess
Frankfurt/Oder (ots)
Gegen alle Einwände und Sicherheitsbedenken, auch innerhalb der Regierung, wurde die Lieferung in das arabische Spannungsgebiet vom Kanzler angeordnet. Weshalb also haben die Saudis für eben jenes Rüstungsgeschäft im Februar 1991 an Schreiber hohe Geldbeträge überwiesen, die dieser dann an Pfahls weiterleitete? Und aus welchen Quellen stammt das Schreiber-Geld, das dieser im Koffer und in bar dem damaligen CDU-Schatzmeister Leisler Kiep übergab? Richter Hofmeister hinterlässt deshalb gewaltige Zweifel, wenn er behauptet, dass es sich bei dieser Schmiergeldaffäre um "keinen politischen Skandal" gehandelt habe. Dieser Beweis müsste noch erbracht werden. Wenn es wirklich nur um das Fehlverhalten einzelner gegangen wäre, dann hätte Pfahls nicht fünf Jahre lang inkognito durch die Welt irren, seine Verhaftung nicht verzögert werden müssen. Zudem: Mehrmals hatten Zielfahnder die Gelegenheit, Pfahls festzunehmen. Es bleibt ein Rätsel, warum das nicht passierte.
Es drängt sich also der unangenehme Verdacht auf, dass der Prozess in Augsburg nur ein kleines Stück einer sehr viel größeren Geschichte ist. Aufklärung erwünscht. +++
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