ManpowerGroup Deutschland GmbH
ManpowerGroup Arbeitsmarktbarometer für Q2/2023
Arbeitsmarkt bleibt trotz Rezessionssorgen stabil
Fachkräftemangel erreicht 17-Jahres-Hoch
Frankfurt am Main (ots)
- 35 Prozent der Unternehmen planen Neueinstellungen. Großunternehmen sind am optimistischsten, Kleinstunternehmen bleiben pessimistisch.
- In München und Berlin sind die Jobaussichten besonders gut, Frankfurt mit deutlichem Rückgang, der Süden Deutschlands bleibt zurückhaltend
- Vor allem im Energiesektor, der IT-Branche sowie im Gesundheitswesen und im Bereich Kommunikationsdienste werden Fachkräfte gesucht.
Der deutsche Arbeitsmarkt präsentiert sich trotz anhaltender Konsumzurückhaltung und Rezessionsangst widerstandsfähig: 35 Prozent der Unternehmen planen in den Monaten April bis Juni Neueinstellungen. Das geht aus dem vom Personaldienstleister ManpowerGroup erhobenen weltweiten Arbeitsmarktbarometer für das 2. Quartal 2023 hervor, für das in Deutschland im Zeitraum vom 2. Januar bis zum 31. Januar 1.020 Unternehmen befragt wurden. Der Netto-Beschäftigungsausblick (NBA) liegt - unter Berücksichtigung der üblichen saisonalen Schwankungen - bei plus 19 Prozent. Damit legt er im Vergleich zum Vorquartal um einen Prozentpunkt zu, geht im Vergleich zum Vorjahreszeitraum jedoch leicht zurück (-3 Prozent).
"Die Jobaussichten in Deutschland haben sich gegenüber dem letzten Quartal noch einmal leicht verbessert. Ein Grund dafür ist der anhaltende Fachkräftemangel, der den höchsten Stand seit 17 Jahren erreicht hat. Aber auch die Folgen der globalen Gesundheits-, Wirtschafts- und Sozialkrise machen sich bemerkbar", bewertet Iwona Janas, Country Managerin der ManpowerGroup Deutschland, die Umfrageergebnisse. "Gleichzeitig bedeutet der angespannte Arbeitsmarkt, dass es für viele Unternehmen schwierig ist, Mitarbeitende mit den gesuchten Kompetenzen zu finden. Investitionen in die Aus- und Weiterbildung sowie in die Vorbereitung auf die Arbeitsplätze von morgen waren noch nie so wichtig wie heute und sollten ganz oben auf der Agenda der Personalleitung stehen", so Janas weiter.
Insgesamt rangiert Deutschland im weltweiten Vergleich 4 Punkte unter dem globalen Durchschnitt (NBA plus 23). Der Netto-Beschäftigungsausblick errechnet sich aus dem Anteil der Unternehmen, die einen Beschäftigungsanstieg erwarten, abzüglich derer, die einen Beschäftigungsrückgang prognostizieren.
München und Berlin an der Spitze, Frankfurt verbucht stärksten Rückgang
Besonders zuversichtlich blicken die Unternehmen in Berlin mit einem NBA von +28 Prozent und München mit +27 Prozent auf das zweite Quartal: In beiden Städten zeigt sich der Arbeitsmarkt deutlich erholt. Im Vergleich zum Vorquartal kann München mit einem Plus von 13 Prozentpunkten den größten Anstieg für sich verbuchen, der NBA für Berlin steigt um 10 Punkte. Für den Osten fällt die Prognose für das kommende Quartal mit einem NBA von +24 Prozent ebenfalls besonders positiv aus. Das sind +6 Punkte mehr im Vergleich zum Vorquartal. Im Norden steigen die Jobaussichten zum letzten Quartal ebenfalls deutlich um 9 auf einen NBA von 20 Prozent.
Mit einem Minus von 10 Punkten hat Frankfurt im Quartalsvergleich den stärksten Rückgang mit einem NBA von +14 Prozent zu verzeichnen. Im ersten Quartal war Frankfurt noch die Region mit dem höchsten NBA der acht deutschen Regionen. Die Unternehmen im Süden blicken mit einem NBA von +13 Prozent am pessimistischsten auf das kommende Quartal.
Weltweites 17-Jahres-Hoch bei Fachkräftemangel
Branchenübergreifend trifft der Fachkräftemangel die Wirtschaft hart. Die integrierte Zusatzbefragung zum Thema belegt, dass fast 4 von 5 Arbeitgebern weltweit (77 Prozent) von Schwierigkeiten bei der Besetzung offener Stellen für 2023 berichten. Dies entspricht einem Anstieg von +2 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr und mehr als einer Verdopplung zu dem Jahr 2010 (31%). Damit hat der globale Fachkräftemangel ein 17-Jahres-Hoch erreicht.
Großer Personalbedarf im Energiesektor und in der IT, weniger Neueinstellungen in der Finanzbranche erwartet
Mit plus 30 Prozent fällt der Netto-Beschäftigungsausblick für den Energiesektor am positivsten aus. Das sind 10 Punkte mehr als noch ein Quartal zuvor. Auch im Bereich der Informationstechnologie mit einem NBA von +24 Prozent, im Gesundheitswesen & Life Sciences (+23 Prozent) sowie in dem Bereich Kommunikationsdienste (+23 Prozent) sind Fachkräfte begehrt. Dieser Bereich verbuchte auch den größten Anstieg im Vergleich zum ersten Quartal (+17 Prozentpunkte). Stark rückläufig (-16 Punkte) präsentiert sich im gleichen Zeitraum hingegen der Finanz- und Immobiliensektor mit einem NBA von nur +13 Prozent. Auch in den Bereichen Industrie & Rohstoffe sowie Konsumgüter & Dienstleistungen fallen die Einstellungsabsichten mit einem NBA von jeweils +16 Prozent zurückhaltender aus.
Beschäftigungsaussichten in großen Unternehmen am besten
Bezogen auf die Unternehmensgröße sind die Jobchancen in Großunternehmen (ab 250 Mitarbeitende) am größten. Hier liegt der Netto-Beschäftigungsausblick bei +25 Prozent. Am pessimistischsten blicken die Personalverantwortlichen in Unternehmen mit bis zu 10 Mitarbeitende ins 2. Quartal 2023. Dort liegt der saisonal bereinigte NBA mit +9 Prozent deutlich niedriger. Auch im weltweiten Vergleich sind die Einstellungsperspektiven bei deutschen Großunternehmen
gut. Mit einem Zuwachs von 10 Punkten liegt Deutschland weltweit an sechster Stelle und übertrifft den durchschnittlichen vierteljährlichen Anstieg in 41 Ländern klar.
Die Ergebnisse zur Zusatzbefragung "Fachkräftemangel" wird die ManpowerGroup am 27.03.23 veröffentlichen.
Die vollständigen Ergebnisse des ManpowerGroup Arbeitsmarktbarometers für das 2. Quartal 2023 finden Sie hier:
> Studie Arbeitsmarktbarometer / MEOS Q2 2023
Über das ManpowerGroup Arbeitsmarktbarometer
Bekannt auch als ManpowerGroup Employment Outlook Survey gibt es das Arbeitsmarktbarometer bereits über 60 Jahren. Die Studie wird im Dreimonats-Rhythmus veröffentlicht undgilt weltweit als wichtiger Indikator zur Einschätzung der zukünftigen Arbeitsmarktentwicklung. Die Studie misst repräsentativ die Erwartungshaltung von Arbeitgebern zur Beschäftigungslage ihres eigenen Unternehmens in Bezug auf das jeweils vorausliegende Quartal. Die Ergebnisse sind aufgeschlüsselt nach Branchen und Regionen und finden weltweit Beachtung bei Ökonomen, Arbeitsmarktexperten und Finanzanalysten.
Über die ManpowerGroup Deutschland
Mit rund 11.000 Mitarbeitenden zählt die ManpowerGroup zu den größten Personaldienstleistern in Deutschland. Unter dem Dach der Unternehmensgruppe agieren an bundesweit 160 Standorten die Gesellschaften Manpower, Experis, Talent Solutions, Stegmann sowie spezialisierte Einzelmarken. Die ManpowerGroup ist Pionier der Zeitarbeit und hat das Modell der Arbeitnehmerüberlassung erfunden. Mittlerweile ist das Unternehmen seit über 70 Jahren für Bewerber*innen und Unternehmen am Markt aktiv und setzt Branchenstandards. Die ManpowerGroup unterstützt Unternehmen bei ihrer Transformation in der sich stetig und rasant wandelnden Welt der Arbeit und stellt umfassende Lösungen für das Rekrutieren, Entwickeln und Managen der für den nachhaltigen Erfolg notwendigen Fachkräfte bereit. In Deutschland ist die ManpowerGroup seit 1965 tätig und gehört zu der amerikanischen ManpowerGroup(TM).
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