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IGBCE-Führungsteam stellt sich neu auf

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IGBCE-Führungsteam stellt sich neu auf

Künftig gemischt-geschlechtliche Führungsduos

vom Vorsitz bis zur Bezirksleitung

Das Führungsteam der IGBCE steht vor einem Personalwechsel. Der stellvertretende Vorsitzende Ralf Sikorski (61) und das Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstands, Karin Erhard (62), haben ihre Mandate mit Wirkung zum 1. September 2023 niedergelegt. Beide bleiben der zweitgrößten Industriegewerkschaft Deutschlands darüber hinaus aktiv verbunden.

Der Hauptvorstand der IGBCE hat im Laufe seiner heutigen Sitzung neue Nominierungen vorgenommen. Die Aufgabe der stellvertretenden Vorsitzenden der IGBCE soll demnach Birgit Biermann (49) übernehmen, im geschäftsführenden Hauptvorstand (gHV) bislang verantwortlich für die Bereiche Bildung/Sozialpolitik. Zudem nominierte das Gremium Alexander Bercht (44) und Oliver Heinrich (46) für die Wahl in den gHV. Über alle Nominierungen wird der gut 150-köpfige Beirat der IGBCE auf seiner nächsten Sitzung Mitte Juni entscheiden.

„Ralf Sikorski und Karin Erhard haben der IGBCE ihren Stempel aufgedrückt wie nur wenige vor ihnen. Sie tragen entscheidenden Anteil daran, dass unsere Gewerkschaft heute als so innovativ, durchsetzungsstark und lösungsorientiert wahrgenommen wird, wie sie ist. Im Namen aller ehren- und hauptamtlichen Aktiven der IGBCE möchte ich ihnen für diesen jahrzehntelangen Einsatz ganz herzlich danken“, sagte der IGBCE-Vorsitzende Michael Vassiliadis.

Mit der Nominierung von Birgit Biermann zur stellvertretenden Vorsitzenden gehe die IGBCE-Führungsspitze gleichzeitig weitere Schritte auf dem Weg der Verjüngung und Geschlechtergerechtigkeit, so Vassiliadis. „Künftig werden wir auf allen Ebenen der Organisation Führungsduos unterschiedlicher Geschlechter etablieren.“ Das gilt vom Gewerkschaftsvorsitz bis zur regionalen Bezirksleitung. Einen entsprechenden Beschluss hat der Hauptvorstand heute ebenfalls gefasst. „Gemischt-geschlechtliche Führungstandems sind nicht nur ein Gebot der Gerechtigkeit, sondern auch erfolgreichen Managements“, so Vassiliadis. Das bestätigten alle Erfahrungen aus Wissenschaft und Praxis.

Im gHV soll die neue Position des Finanzvorstands geschaffen werden, der unter anderem verantwortlich zeichnet für Finanzen, Vermögen, Governance und Compliance. Dieser Schritt sei folgerichtig, sagte Vassiliadis: „Die IGBCE erfüllt damit die modernen und auch in gewerblichen Unternehmen üblichen hohen Anforderungen an Compliance und gute Führung.“

Ralf Sikorski war mehr als 43 Jahre in unzähligen ehren- und hauptamtlichen Funktionen für die IGBCE und ihre Vorgängergewerkschaft IG Bergbau und Energie tätig, davon allein zehn Jahre im geschäftsführenden Hauptvorstand. Zuletzt verantwortete er als stellvertretender Vorsitzender gleichzeitig die Tarifpolitik und war Verhandlungsführer für die mit 580.000 Beschäftigten größte IGBCE-Branche, der chemisch-pharmazeutischen Industrie. In diese Zeit fielen Tarifinnovationen wie das Zukunftskonto oder die erste tarifliche Pflegezusatzversicherung. Im vergangenen Herbst handelte Sikorski den ersten viel beachteten Tarifkompromiss in Zeiten zweistelliger Inflationsraten aus.

Karin Erhard begann ihre Karriere bei der IGBCE direkt nach dem Abschluss ihres Jura-Studiums 1991. Sie leitete unter anderem die Abteilung Tarifrecht, war Vorstandssekretärin sowie Justiziarin der IGBCE, bevor sie 2019 in den geschäftsführenden Hauptvorstand gewählt wurde. Dort zeichnete sie unter anderem verantwortlich für die Bereiche Mitbestimmung, Frauen/Diversity und Recht. In dieser Funktion hat sie unter anderem die erste branchenweite Sozialpartnervereinbarung zum digitalen Zugangsrecht von Gewerkschaften ausgehandelt und den „Kodex für eine geschlechtergerechte Organisation“ der IGBCE auf den Weg gebracht.

Birgit Biermann ist seit 2021 Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstands. Die Volljuristin startete ihre Karriere bei der IGBCE 2006, wo sie in mehreren hauptamtlichen Funktionen arbeitete, bevor sie 2017 zur Leiterin des Bezirks Dortmund-Hagen avancierte. Biermann ist im Hauptvorstand verantwortlich für die Bereiche Bildung, Sozialpolitik, Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie Arbeitsmarkt- und Qualifizierungspolitik. Derzeit treibt sie vor allem die Reform des Bildungsbereichs voran.

Alexander Bercht ist derzeit Vorstandssekretär des Vorsitzenden Michael Vassiliadis und damit für die Gesamtleitung der IGBCE mitverantwortlich. Der gebürtige Münsteraner war in diversen Funktionen beim SPD-Parteivorstand beschäftigt, bevor er 2016 zur IGBCE wechselte. Hier leitete zunächst das Berliner Vorstandsbüro der IGBCE und anschließend die Abteilung Politik und Gesellschaft, bevor er 2021 die Aufgabe des Vorstandssekretärs übernahm. Bercht hat unter anderem den Zukunftsprozess der IGBCE unter dem Titel „Perspektiven 2030+“ koordiniert. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Oliver Heinrich führt seit 2015 den wachsenden IGBCE-Landesbezirk Nordost, der alle ostdeutschen Bundesländer außer Thüringen umfasst. Zur IGBCE kam der gelernte Prozessleitelektroniker 2002, übernahm seitdem mehrere hauptamtliche und führende Positionen in der Organisation. Er ist stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender sowohl der LEAG als auch der Mibrag. Heinrich hat in Ostdeutschland diverse große und kleine Betriebe gewerkschaftlich erschlossen und in die Tarifbindung geführt. Zuletzt setzte er beim Dresdner Chiphersteller Globalfoundries einen Haustarifvertrag durch. Heinrich ist verheiratet und hat drei Kinder.

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Über uns
Die IGBCE ist mit mehr als 580.000 Mitgliedern die zweitgrößte Industriegewerkschaft Deutschlands. Sie gestaltet die Arbeitsverhältnisse für gut 1,1 Millionen Beschäftigte in mehr als einem Dutzend Branchen, darunter Chemie/Pharma/Biotech, Energie/Rohstoffe/Bergbau, Kunststoff/Kautschuk, Papier, Keramik oder Glas. Vorsitzender der Multibranchengewerkschaft ist seit 2009 Michael Vassiliadis. Hervorgegangen ist die IGBCE 1997 aus einer Fusion der IG Chemie-Papier-Keramik, der IG Bergbau und Energie und der Gewerkschaft Leder.  
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