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IGBCE Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie

IGBCE-Vorsitzender Vassiliadis zu Chemie-Plänen der Bundesregierung

Chemie-Maßnahmen der Bundesregierung

bringen keine Entwarnung

mit Blick auf die Arbeitsplätze in der Leitindustrie

Zu den heute vom Bundeskanzler auf dem VCI-Summit skizzierten Maßnahmen zur Stärkung des Chemie-Standorts Deutschland erklärt der Vorsitzende der Chemiegewerkschaft IGBCE, Michael Vassiliadis:

"Die heute auf dem VCI Summit skizzierten Pläne der Bundesregierung zur Stärkung des Chemie-Standorts Deutschland mindern den Überdruck auf dem Kessel im Millibar-Bereich. Mit Blick auf die Arbeitsplätze in dieser deutschen Schlüsselindustrie bringen sie keine Entwarnung. Dass die bereits vor einem Jahr auf dem Chemiegipfel verabredeten Einzelmaßnahmen in konkretes Regierungshandeln umgesetzt werden sollen, ist zu begrüßen. Klar ist aber auch: Es bleiben offene Fragen, und ein großer Wurf für diese Leitindustrie ist weiterhin notwendig.

In dieser Woche haben uns erst Mario Draghi auf EU-Ebene und anschließend die BDI-Studie "Transformationspfade" für Deutschland ins Stammbuch geschrieben, dass unsere Energiepreise im internationalen Wettbewerb viel zu hoch und unsere Investitionen in die Modernisierung von Infrastruktur und Industrie viel zu niedrig sind. In Deutschland ist nach der BDI-Studie ein Fünftel der industriellen Wertschöpfung akut bedroht.

Das gilt erst recht für die chemische Industrie als besonders energieintensive und modernisierungsbedürftige Branche. Überfällige Investitionen in die Transformation der Standorte bleiben aus, stattdessen regiert der Rotstift. Täglich fallen gut bezahlte Jobs in dieser Kernindustrie weg. Das schadet nicht nur dem deutschen Wohlstand. Ganz Europa ist auf die Lieferungen aus Deutschland angewiesen, will man sich nicht in einer weiteren Schlüsselindustrie abhängig von China machen.

Weil Anlagen, Investitionen und Herausforderungen in der Chemie so groß sind, werden wir die Kehrtwende mit diesen Ansätzen allein nicht schaffen. Es braucht klare Zusagen und Zeitpläne für eine funktionierende Wasserstoffversorgung und CO2-Entsorgung, für günstigen und rund um die Uhr verfügbaren Grünstrom und für die Förderung des Baus von Industrieanlagen, die sich heute betriebswirtschaftlich noch nicht rechnen. Wir müssen schnell in die Offensive kommen, wenn wir das Spiel drehen wollen."

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Industriegewerkschaft IGBCE
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Die IGBCE ist mit mehr als 570.000 Mitgliedern die zweitgrößte Industriegewerkschaft Deutschlands. Sie gestaltet die Arbeitsverhältnisse für gut 1,1 Millionen Beschäftigte in mehr als einem Dutzend Branchen, darunter Chemie/Pharma/Biotech, Energie/Rohstoffe/Bergbau, Kunststoff/Kautschuk, Papier, Keramik oder Glas. Vorsitzender der Multibranchengewerkschaft ist seit 2009 Michael Vassiliadis. Hervorgegangen ist die IGBCE 1997 aus einer Fusion der IG Chemie-Papier-Keramik, der IG Bergbau und Energie und der Gewerkschaft Leder.  
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