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Gibt es Grauzonen im Antisemitismus?

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Laut Sprachwissenschaftlerin und Nomos Autorin Prof. Dr. Monika Schwarz-Friesel nicht. Im Beitrag "Antisemitismus ohne Grauzonen" der FAZ wird die Berliner Studie zum Antisemitismus 2.0 vorgestellt. (https://bit.ly/2O4pnhw)

Im Rahmen der Studie haben Frau Schwarz-Friesel und ihre Mitarbeiter zehntausende Kommentare im Internet zu Judentum und Israel untersucht, um Verbreitung und Formen von Antisemitismus feststellen zu können. Ergebnis: Von 60.550 zusammengestellten Äußerungen können 1/3 als antisemitisch eingestuft werden. Innerhalb von zehn Jahren sei der Anteil um über 20% gestiegen. Besorgniserregend sei, dass man nicht nur rechts- oder linksextreme Hintergründe feststellen kann, sondern auch die politische Mitte stark vertreten ist, die Antisemitismus in ein "politisch-korrektes Gewand" hüllt und ihn so salonfähig macht.

Der FAZ-Redakteur kritisiert, dass die Grenzen zwischen Feststellung und Unterstellung von Antisemitismus verschwimmen und es auch Grauzonen in der Interpretation gebe. Die Mitarbeiter der sprachwissenschaftlichen Textanalyse hätten einen geschärften Blick für die sprachlichen Nuancen und bewegten sich in vorgegebenen Deutungsmustern. Der Wert der Studie sei dadurch jedoch nicht gemindert, es sein nur wichtig "mehr Klarheit zu schaffen im Spannungsfeld zwischen der Notwendigkeit, den Antisemitismus zu bekämpfen und der Meinungsfreiheit."

Professorin Schwarz-Friesel ist Mitherausgeberin der Reihe "Interdisziplinäre Antisemitismusforschung/Interdisciplinary Studies on Antisemitism" (https://bit.ly/2n5JRee) und Autorin des Werkes "Gebildeter Antisemitismus" (https://bit.ly/2LOLj3C).

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