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Am 28. Oktober ist Weltpolio-Tag
Erstmals wieder Fälle in den USA
Amway spendet 2,5 Millionen Euro für weltweites Impfprogramm

Am 28. Oktober ist Weltpolio-Tag / Erstmals wieder Fälle in den USA / Amway spendet 2,5 Millionen Euro für weltweites Impfprogramm
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Puchheim (ots)

"Schluckimpfung ist süß - Kinderlähmung ist grausam" - Dieser
Slogan klingt noch allen in den Ohren. Doch längst nicht alle sind
sicher vor der noch immer unheilbaren Krankheit. Der 28. Oktober wird
weltweit als Polio-Tag begangen. An diesem Tag wurde der Entdecker
des Polio-Virus, Jonas Salk geboren. Ausgerechnet jetzt ist der
Virus, der vereinzelt schon als ausgerottet galt, wieder auf dem
Vormarsch. Nicht nur in Asien und Afrika. Die USA registrierte jetzt
nach 26 Jahren erstmals wieder ein Ausbruch der Kinderlähmung: In
einer Gemeinde der Amish People im Bundesstaat Minnesota sind
mindestens vier Kinder mit dem Virus infiziert worden. Das
Polio-Virus war Anfang Oktober bei einem sieben Monate alten Baby mit
schwerer Immunschwäche entdeckt worden. Anschließende Tests brachten
die Infektion auch bei den anderen Kindern zu Tage. Die Amish sind
eine fromme Religionsgemeinschaft, die den Fortschritt ablehnt.
Nachdem in den USA der letzte Fall von Kinderlähmung 1991 aufgetreten
ist, galt die USA seit 1994 als poliofreie Nation.
Bis Ende 2005 sollte Polio weltweit besiegt sein. Das war das Ziel
der "Global Eradication Initiative" der Weltgesundheitsorganisation
WHO und dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen Unicef. Doch mit
dem erneuten Ausbruch des Virus ist das Ziel in weite Ferne gerückt.
Nur mit massiven Geldspenden kann die Kinderlähmung wirklich gestoppt
und damit ein Ausbruch auch in Europa verhindert werden. Daher hat
die deutsche Tochtergesellschaft des US-Unternehmens Amway mit Sitz
in Puchheim bei München Unicef jetzt 2,5 Mio. Euro für Impfaktionen
zugesichert.
Weltweit über 1.350 Polio-Fälle gemeldet
Auch in Indonesien breitet sich die Kinderlähmung jetzt weiter
aus. Das Gesundheitsministerium in Jakarta gab jetzt bekannt, dass es
einen ersten Fall in der Provinz Aceh gegeben habe. Bislang sind in
Indonesien seit März dieses Jahres 264 Polio-Fälle bekannt, nachdem
die Krankheit zuvor zehn Jahre lang nicht aufgetreten war. Anfang des
Jahres war das Virus aus dem Sudan eingeschleppt worden. Aceh war vom
Tsunami am 26. Dezember 2004 besonders betroffen. Noch immer leben
dort zehntausende Menschen in überfüllten und schmutzigen
Flüchtlingscamps. Laut Informationen der WHO seien zunächst in
Indonesien nur zwei Provinzen auf der Insel Java betroffen, doch
inzwischen gebe es Patienten auch in der Hauptstadt Jakarta, in
Zentral-Java und auf Sumatra. Befürchtet wird, dass sich das Virus
rasch in ganz Asien ausbreiten könnte.
Die Welt ist noch immer nicht 'poliofrei'. Wer sich in Sicherheit
wiegt, irrt. Denn die Zahl der Neuinfizierungen mit Kinderlähmung
steigt dramatisch. Weltweit sind 1.353 Poliofälle gemeldet. Die
meisten in Nigeria mit 489, gefolgt vom Jemen mit 472 und Indonesien
mit 264 Fällen der Kinderlähmung. Bedenkt man jedoch, dass die
meldepflichtige Erkrankung erst anhand der so genannten "Schlaffen
Lähmung" registriert wird, aber nur ein Einziger von 100 Erkrankten
eine solche "Schlaffe Lähmung" erleidet, ergeben sich viel höhere
Infektionszahlen.
Zahl der reinfizierten Länder steigt
Derzeit registriert die WHO mehr Polio-Fälle in bis dahin
poliofreien Ländern als in Ländern wie Ägypten oder Indien, wo Polio
endemisch, also heimisch ist. Die Ursache: Der Virus wurde von
Gastarbeitern oder Reisenden eingeschleppt. Besonders betroffen:
Nigeria, Jemen, Indonesien und Indien. Indonesien war bereits 10
Jahre lang frei vom Virus. Jetzt breitet sich die Krankheit dort
wieder aus. Die meisten dieser Erkrankungen gehen auf einen Ausbruch
im nördlichen Nigeria zurück, der im Oktober 2003 seinen Anfang nahm.
Auch in Somalia ist jüngst ein Polio-Fall aufgetreten. Der
afrikanische Staat galt seit 2002 frei von Polio. Die in jüngster
Vergangenheit registrierten neuen Polio-Erkrankungen - außer in
Afrika auch in Asien - sind für das weltweite
Polio-Eradikationsprogramm (Eradikation = Ausrottung) der WHO ein
schwerer Rückschlag. Aufgrund der Entwicklung hat das
Robert-Koch-Institut in Berlin kürzlich appelliert, auch in
Deutschland umfassend gegen Polio zu impfen.
Jedes vierte Baby auf der Welt bekommt nach Aussage von Unicef
keinen ausreichenden Impfschutz. Etwa 27 Millionen Kleinkinder in den
ärmsten Ländern der Erde sind den Angaben zufolge nicht gegen
gefährliche Infektionskrankheiten wie Masern, Diphtherie,
Keuchhusten, Tetanus oder Polio geimpft. Jährlich sterben deshalb
zwei Millionen Menschen, darunter 1,4 Millionen Kinder unter fünf
Jahren, an diesen vermeidbaren Krankheiten. Kinderlähmung wird
hauptsächlich durch Wasser übertragen. Die Krankheit führt zu
schweren Lähmungen und endet oft auch tödlich.
Weltweites Impfprogramm nur durch Spenden möglich
Um die Ansteckungsgefahr auch für deutsche Reisende einzudämmen,
sind massive Impf- und Aufklärungskampagnen erforderlich. Bis
November 2005 benötigt die WHO 75 Mio. US$, um die Aktivitäten im
Jahr 2006 zu sichern. Allein für die Impfaktion in Nigeria werden
laut Schätzung von Unicef 60 Mio. US$ benötigt. Erst große
Spendenaktionen können den weltweiten Ausbruch verhindern. Amway
Deutschland sicherte jetzt dem Kinderhilfswerk Unicef mehr als 2,5
Millionen Euro zur Unterstützung von Impf- und Schulprojekten zu.
Damit will das Direktvertriebsunternehmen UNICEF zukünftig fünf Jahre
lang mit jeweils mindestens 500.000 Euro jährlich unterstützen. "Die
Gelder von Amway helfen UNICEF beim Kampf gegen die Kinderkrankheit
Polio und bei der Bereitstellung von weiteren regelmäßigen
Impfungen", erklärt Ann M. Veneman, seit Mai Direktorin von UNICEF.
"Polio galt eigentlich fast als überwunden. Doch mit dem erneuten
Ausbruch in Afrika und Asien haben wir einen herben Rückschlag
hinnehmen müssen." Die regelmäßige Spende von Amway unterstützt zudem
weitere UNICEF-Projekte wie zum Beispiel die aktuelle
Masern-Impfkampagne in Tadschikistan. "Unser Anliegen ist es, allen
Kindern in der Welt die gleichen Chancen auf ein glückliches Leben
einzuräumen", sagt Mark Beiderwieden, Senior Vice President von Amway
Europe. "Das verbindet uns mit UNICEF und deshalb haben wir uns für
eine langfristige Partnerschaft entschieden." Mit seinen europaweit
rund 350.000 selbständigen Beratern und Mitarbeitern und einem
Jahresumsatz von 119 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2004 gilt Amway
Deutschland als Vorreiter im Direktvertrieb. Das Unternehmen verkauft
Eigenmarken aus den Bereichen Beauty, Wellness und Haushalt.
Es sind Groß-Spenden wie die von Amway, die helfen können,
Kinderlähmung endgültig zu besiegen und auch Deutschland zu schützen.
Deutschland ist zwar offiziell poliofrei, aber die Deutschen besitzen
nur mangelhaften Schutz. Denn: Lediglich die Hälfte der 20-40jährigen
verfügt über eine Polio-Grundimmunisierung. Nicht geimpfte Touristen
könnten die Kinderlähmung also wieder einschleppen.

Pressekontakt:

Presse-Service
c/o Pleon Kohtes Klewes
Kati Müller
Telefon: 0211 9541-2785
Fax: 0211 551651

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