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Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Dr. Haseloff: Sondermaschinen- und Anlagenbau bleibt Zugpferd der heimischen Wirtschaft
Pressereise zeigt Sachsen-Anhalt als Kernland deutscher Ingenieurskunst

Magdeburg (ots)

Der Sondermaschinen-, Werkzeugmaschinen und Anlagenbau in Sachsen-Anhalt kann auf ein über Jahrzehnte gewachsenes Know-how blicken. Das Land gilt als Wiege deutscher Ingenieurkunst. "Zwar deuten sich auch beim ostdeutschen Maschinenbau zeitweilige Probleme an, dennoch bin ich zuversichtlich, dass unsere mittelständischen, auf hochpräzise Einzel-, Klein- und Mittelserienfertigung ausgerichteten Unternehmen gut aufgestellt sind, diese Krise zu meistern", betonte Wirtschaftsminister Dr. Reiner Haseloff im Vorfeld einer Pressereise für nationale und internationale Fachjournalisten zum Thema "Ingenieurtechnische Spitzenleistungen - Made in Sachsen-Anhalt".

In Sachsen-Anhalts Industriebetrieben arbeiten derzeit 104.000 Menschen, das sind 6,5 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Auch Sachsen-Anhalts Maschinenbau mit derzeit 11.300 Beschäftigten be-findet sich im Aufwind. Die Beschäftigtenzahl in den 89 sachsen-anhaltischen Unternehmen (mit mehr als 50 Beschäftigten) legte in den ersten drei Quartalen 2008 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als 14 Prozent zu - so stark wuchs keine andere Branche. Auch beim Export bestätigt der Spezialmaschinen-, Anlagen- und Werkzeugmaschinenbau den ansteigenden Trend der vergangenen Jahre: Die Exportquote liegt aktuell bei mehr als 37 Prozent. Eine Branche, die nach der Wende in die Bedeutungslosigkeit zu versinken drohte, hat zur alten Stärke und damit zu weltweiter Anerkennung zurück gefunden.

"Unsere Tradition im Maschinen- und Anlagenbau prägt auch die industrielle Zukunft Sachsen-Anhalts. So bescheinigt die Clusterpotenzialanalyse gerade dem Sondermaschinen- und Anlagenbau sehr gutes Potenzial. Die Arbeit in Netzwerken wie etwa bei der Verbundforschung hat sich in diesem Bereich in den vergangenen Jahren bewährt", machte Haseloff deutlich und fügte hinzu: "Innovationen sind der Katalysator für nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg." Das gelte insbesondere im Bereich des Sondermaschinen-, Werkzeugmaschinen und Anlagenbaus, der zu einem Schwerpunktfeld der Innovationspolitik des Landes zählt.

Daneben gelte es aber auch, künftig noch mehr für die Sicherung des Fachkräftebedarfs zu tun. Die Landesregierung unterstützt deshalb vorrangig diese Branche bei der Gewinnung hoch qualifizierter Ingenieure, Konstrukteure und Informatiker. In den vergangenen fünf Jahren ist die Zahl der arbeitslos gemeldeten Ingenieure von mehr als 4600 auf aktuell weniger als 1.000 zurückgegangen. Zudem ist die Zahl der Studenten in ingenieurwissenschaftlichen Fachrichtungen in den vergangenen fünf Jahren um mehr als ein Drittel, von 5568 auf 7957, gestiegen. Auch der Anteil der Studentinnen im Ingenieurbereich ist deutlich gewachsen - von 1308 auf aktuell 1840. Eine gemeinsame Stipendieninitiative, Rückkehrerprogramme sowie Partnerschaften zwischen Universitäten und Gymnasien belegen gemeinsame Anstrengungen zur Bindung von Fachkräften im Land.

Der Minister hob dabei hervor, dass Sachsen-Anhalt auch in Zukunft eine Schmiede deutscher Ingenieure ist - die Gründung des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) erfolgte beispielsweise 1856 im sachsen-anhaltischen Harzstädtchen Alexisbad. Haseloff verdeutlichte dabei, dass insbesondere die schulische Grundlagenausbildung in mathematischen und naturwissenschaftlichen Fächern großen Anteil am Erfolg des sachsen-anhaltischen Maschinenbaus hat: "Sachsen-Anhalt konnte im jüngsten PISA-Vergleich seine gute Position halten und ausbauen. Im Bereich der naturwissenschaftlichen Kompetenz, dem Schwerpunkt der aktuellen Untersuchung, folgen wir mit Platz 5 im Ländervergleich direkt der Spitzengruppe. Bei den mathematischen Kompetenzen erreicht Sachsen-Anhalt die sechsthöchste Punktzahl. In den Naturwissenschaften ist es Sachsen-Anhalt gelungen, die Risikogruppe (Jugendliche unter oder auf der untersten Kompetenzstufe) auf weniger als 15 Prozent zu senken. Bei einem OECD-Durchschnitt von 19,2 Prozent schaffen das nur vier weitere Länder."

Hintergrund

Der Magdeburger Otto von Guericke (1602 bis 1686) - genannt der "deutsche Galilei" - gilt als Urvater der Vakuumtechnik, der Elektrostatik und der Experimentalphysik. Im 19. Jahrhundert revolutioniert der Ingenieur und Industrielle Hermann Gruson (1821 bis 1895) den Maschinen- und Anlagenbau. Auf sein "eigentümliches Eisen" geht die Entwicklung des Hartgusses zurück. Ein Jahr vor Gründung des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) im sachsen-anhaltischen Harzstädtchen Alexisbad eröffnet er 1855 eine Maschinenfabrik, die Eisengießerei und Schiffswerft in Buckau, die zur Weltgeltung des Sachsen-Anhalter Maschinen- und Anlagenbaus entscheidend beitrug. Heute gestalteten zahlreiche innovative Unternehmen erfolgreich den Wandel vom ehemals dominanten Schwermaschinenbau zur hightech-orientierten Produktion. Während sich in Magdeburg fundierte Erfahrungen im Präzisions- und Werkzeugmaschinenbau sowie in der Montage- und Fügetechnik konzentrieren, hat sich die Harzregion als Standort für innovativen Leichtmetallguss etabliert. Angeboten wird eine breite Palette moderner Produkte, die vom Landmaschinenbau bis zu Sondermaschinen für hochpräzise Fertigungsprozesse in der Luft- und Raumfahrtindustrie reicht. Besondere Schwerpunkte bilden Hebezeuge und Fördermittel, der Bau von Pumpen und Kompressoren, die Werkzeugmaschinenindustrie und der Windkraftanlagenbau.

Pressekontakt:

Frauke Flenker-Manthey
Pressesprecherin
Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt
Am Alten Theater 6
39104 Magdeburg
Tel.: 0391-567 7076
Fax.: 0391-567 7081
E-Mail: flenker-manthey@img-sachsen-anhalt.de
www.investieren-in-sachsen-anhalt.de

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