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Wettbewerbsfähigkeit der Chemieindustrie in Europa: Experten stellen Abschlussbericht vor
Magdeburg (ots)
Auf Einladung des Netzwerkes der Europäischen Chemieregionen (ECRN), dessen Präsident Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Dr. Reiner Haseloff ist, und der Stadt Usti nad Labem (Tschechische Republik) treffen sich heute und morgen in Usti nad Labem Vertreter aus Industrie, Politik und Wissenschaft, um die Ergebnisse des Abschlussberichtes des EU-Expertengremiums "Hochrangige Gruppe zur Wettbewerbsfähigkeit der chemischen Industrie" (HLG) zu diskutieren. Die Konferenz findet im Rahmen der tschechischen EU-Ratspräsidentschaft statt. Ein wesentlicher Akteur ist dabei das Land Sachsen-Anhalt, das sich im Auftrag der Investitions- und Marketinggesellschaft mit einer konferenzbegleitenden Ausstellung und Fachvorträgen den hochrangigen europäischen Entscheidungsträgern als "Chemieland" präsentiert. Haseloff trägt als ECRN-Präsident und Mitglied der HLG maßgeblich zur weiteren Profilierung der Regionen auf europäischer Ebene bei.
Die chemische Industrie ist eine europäische Leitbranche und wichtiger Arbeitgeber. Um den Herausforderungen im globalen Wettbewerb gerade auch in schwierigen, wirtschaftlichen Zeiten weiterhin erfolgreich begegnen zu können, hat die HLG in ihrem Abschlussbericht Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen formuliert. Dabei stehen insbesondere die Bereiche Innovation, Energie, Rohstoffe, Logistik und Handel im Fokus der Expertengruppe, die sich aus Repräsentanten der EU-Kommission, der EU-Mitgliedsstaaten, der Industrie sowie Regionen und Verbänden zusammensetzt. Die Forderungen im Überblick:
- Mehr Innovation und Forschung sind von entscheidender Bedeutung für die Sicherung der Zukunft der chemischen Industrie in Europa. - Die verantwortungsvolle Verwendung natürlicher Ressourcen sowie die Schaffung gleicher Voraussetzungen für alle bei der Beschaffung von Energie und Rohstoffen sind Erfolgsfaktoren für die Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit. - Eine wettbewerbsfähige Chemieindustrie braucht offene Märkte und einen fairen Wettbewerb.
Haseloff sagte: "Auch das ECRN ist nun aufgerufen, diese Forderungen auf europäischer und nationaler Ebene umzusetzen. Wir werden als Netzwerk nach den Wahlen zum Europäischen Parlament den Dialog mit den Europaabgeordneten über die Schlussfolgerungen der Hochrangigen Gruppe suchen. Als Wirtschaftsminister des Landes Sachsen-Anhalt habe ich bereits frühzeitig die Initiative ergriffen und auch meine Amtskollegen der deutschen Länder im Rahmen der Wirtschaftsministerkonferenz regelmäßig über die Diskussionen der Hochrangigen Gruppe informiert."
In den bislang verabschiedeten Dokumenten wurde ein regionaler Bezug zu den Schlussfolgerungen und Erkenntnissen der jeweiligen Themengebiete hergestellt. Auch die EU-Kommission geht davon aus, dass viele der in Brüssel getroffenen Entscheidungen "vor Ort", d.h. in den Regionen, umgesetzt werden müssen. Das Netzwerk der Mitteldeutschen Chemiestandorte CeChemNet sowie das Cluster Chemie/Kunststoffe Mitteldeutschland beteiligen sich aktiv am europäischen Dialog zu den regionalen Umsetzungsstrategien.
Die chemische und die Kunststoff verarbeitende Industrie sind wichtige Stützen der sachsen-anhaltischen Wirtschaft. Gemeinsam machen sie mehr als ein Fünftel des Umsatzes und der Beschäftigten im Verarbeitenden Gewerbe aus. Treiber dieser erfolgreichen Entwicklung sind etablierte Netzwerkstrukturen, die seitens der Landesregierung Sachsen-Anhalt maßgeblich unterstützt werden. So bündeln das Netzwerk der mitteldeutschen Chemiestandorte CeChemNet und das Cluster Chemie/Kunststoffe Mitteldeutschland die Interessen sowohl der leistungsfähigen Großindustrie als auch der innovativen kleinen und mittelständischen Unternehmen. Ziel ist dabei, mit Investitionen in Innovationen die Wettbewerbsfähigkeit des mitteldeutschen Chemie- und Kunststoffstandortes weiter zu stärken. Denn Innovationen werden immer mehr zu einem entscheidenden Produktionsfaktor. Ausdruck dafür ist auch die umfangreiche Förderung der Landesregierung Sachsen-Anhalt beim Auf- und Ausbau der Forschungsinfrastruktur.
Das ECRN ist ein eingetragener Verein mit Sitz in Magdeburg. Er vertritt die Interessen von aktuell 20 Chemieregionen aus neun EU-Mitgliedsstaaten und damit von mehr als einer Million Beschäftigten. Innerhalb kürzester Zeit hat sich das ECRN unter der Federführung Sachsen-Anhalts als wichtiger Interessenvertreter für regionale Belange der Chemieindustrie und Chemiepolitik bei den Europäischen Institutionen etabliert. Kernthemen des ECRN sind die künftige Behandlung energieintensiver Industrien im Rahmen der europäischen Energie- und Klimaschutzpolitik, die Stärkung der Innovationskraft, Fragen der Chemielogistik sowie die Unterstützung der Clusterentwicklung.
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