Reparieren oder neu kaufen? Zahlen und Fakten für langlebige Haushaltsgeräte
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Pressemitteilung
Freiburg/Berlin, 11. Oktober 2018
Reparieren oder neu kaufen? Zahlen und Fakten für langlebige Haushaltsgeräte
Den kaputten Staubsauger reparieren oder einen Neuen kaufen? Die Waschmaschine nach zehn Jahren gegen eine Effiziente austauschen? Den defekten Kühlschrank auf den Recyclinghof oder zur Reparatur bringen? Das Öko-Institut beantwortet in einer ausführlichen Daten- und Faktensammlung Grundsatzfragen zur Langlebigkeit und Reparatur von elektrischen Haushaltsgeräten. Wichtigste Empfehlung: Aus ökologischer Sicht lohnt es mit wenigen Ausnahmen immer, defekte Haushaltsgeräte reparieren zu lassen und sie so lange wie möglich zu nutzen. Das spart Energie und Ressourcen, die für die aufwändige Herstellung neuer Produkte nötig sind. Ob sich eine Reparatur aus finanziellen Gesichtspunkten lohnt, hängt vom konkreten Gerät, der Höhe der Reparaturkosten und seinem Alter ab. Bei einem Neukauf sollten Verbraucherinnen und Verbraucher stets qualitativ hochwertige Produkte bevorzugen - sie haben in der Regel eine lange Lebensdauer und sind damit aus Umweltsicht und in vielen Fällen auch finanziell vorteilhafter.
"Die Energieeffizienz von zahlreichen Geräten hat sich, vor allem aufgrund der europäischen Richtlinien zum Energielabel und zum Ökodesign, in den letzten Jahren deutlich verbessert", sagt Siddharth Prakash, Experte für nachhaltigen Konsum am Öko-Institut. "Da zukünftig keine großen Energieeffizienzsteigerungen zu erwarten sind, können Konsumentinnen und Konsumenten nur dann zum Klima- und Ressourcenschutz beitragen, wenn Sie in hochwertige und langlebige Geräte investieren und defekte Geräte reparieren lassen."
Konkrete Rechenbeispiele für fünf Produktkategorien
Um sie bei dieser Entscheidung zu unterstützen, haben die Expertinnen und Experten des Öko-Institut konkrete Empfehlungen für Waschmaschinen, Kühl- und Gefriergeräte, Spülmaschinen, Wäschetrockner und Staubsauger zusammengestellt. So sollten beispielsweise effiziente Waschmaschinen, und Wärmepumpenwäschetrockner möglichst lang genutzt werden, ggf. mithilfe von Reparaturen.
"Bei anderen Geräten wie Kühlschränken hängt die Frage "Reparieren oder Austauschen" von den Energieeffizienzklassen des alten und des neuen Modells bzw. von ihrem Alter ab" erklärt Ina Rüdenauer, Expertin für Haushaltsgeräte am Öko-Institut. "Aus Umweltsicht lohnt sich bei Geräten, die bis zum Jahr 2000 gekauft wurden oder Energieeffizienzklasse B oder schlechter aufweisen, sogar ein vorzeitiger Ersatz, wenn sie durch ein neues Gerät der Energieeffizienzklasse A++ oder besser ersetzt werden. Bei Kühlschränken der Effizienzklasse A++ und A+++ lohnt sich der Ersatz derzeit ökologisch nicht. Bei einem Defekt sollten sie repariert werden, um die Nutzungsdauer zu verlängern".
Laut Öko-Institut muss die europäische Politik und Gesetzgebung deutlich mehr Anstrengungen unternehmen, um die Rechte und Interessen der Verbraucherinnen und Verbraucher zu stärken, damit sie aktiv zur Förderung von langlebigen und reparaturfreundlichen Produkten beitragen können. Dazu gehört unter anderem, bessere Rahmenbedingungen für Reparaturen zu schaffen, Mindestanforderungen an die Haltbarkeit und Qualität von Produkten zu formulieren und die rechtlichen Instrumente, wie Gewährleistung und Garantien zu verbessern, um Obsoleszenz entgegen zu wirken.
Weitere Informationen des Öko-Instituts zum Thema Obsoleszenz
Ansprechpartner und -partnerin am Öko-Institut
Siddharth Prakash
Senior Researcher am Institutsbereich
Produkte & Stoffströme
Öko-Institut e.V., Geschäftsstelle Freiburg
Tel: +49 761 45295-244
E-Mail: s.prakash@oeko.de
Ina Rüdenauer
Senior Researcher am Institutsbereich
Produkte & Stoffströme
Öko-Institut e.V., Geschäftsstelle Freiburg
Tel: +49 761 45295-212
E-Mail: i.ruedenauer@oeko.de
Das Öko-Institut ist eines der europaweit führenden, unabhängigen Forschungs- und Beratungsinstitute für eine nachhaltige Zukunft. Seit der Gründung im Jahr 1977 erarbeitet das Institut Grundlagen und Strategien, wie die Vision einer nachhaltigen Entwicklung global, national und lokal umgesetzt werden kann. Das Institut ist an den Standorten Freiburg, Darmstadt und Berlin vertreten.
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Herzliche Grüße aus der Pressestelle des Öko-Instituts Mandy Schoßig Leiterin Referat Öffentlichkeit & Kommunikation Öko-Institut e.V., Büro Berlin Telefon: +49 30 405085-334 E-Mail: m.schossig@oeko.de