Endlagerung: Ein Thema mit Verhandlungsbedarf
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Pressemitteilung
Freiburg/Berlin, 01.07.2021
Endlagerung: Ein Thema mit Verhandlungsbedarf
Was bringt die Bürgerbeteiligung bei der Endlagersuche? Das beantwortet Julia Mareike Neles in der dritten Episode des Podcasts „Wenden bitte! Der Podcast zu Wissenschaft und nachhaltigen Transformationen“. Die Expertin ist stellvertretende Leiterin des Institutsbereichs Nukleartechnik & Anlagensicherheit am Öko-Institut. Sie forscht seit über 20 Jahren zu den Themenfeldern Zwischen- und Endlagerung, radioaktive Abfälle und Öffentlichkeitsbeteiligung. Als Mitglied in der Entsorgungskommission des Bundesumweltministeriums berät sie die Politik unter anderem bei anstehenden Entscheidungen zur Endlagerung.
Akzeptanz und Verantwortung zuerst
Ihre Einschätzung: „Es gibt sicherlich kein Verfahren, bei dem hinterher alle glücklich sind.“ Aber: Wenn aber eine große Mehrheit der Meinung sei, dass es ein faires Verfahren war, in dem Kriterien für die größtmögliche Sicherheit angewendet wurden und dass Meinungen aus der Gesellschaft ausreichend berücksichtigt wurden, dann sei ein Standort durchaus realisierbar. Die gesamtgesellschaftliche Beteiligung an dem Prozess sowie die Verantwortung, die eine Entscheidung für einen Endlagerstandort mit sich bringt, sieht sie als unumgänglich: „Es geht darum, Hinterlassenschaften von uns gut und sicher zu beseitigen“. Auch wenn es ein Thema sei, das niemand so richtig anfassen mag.
Prozess im Standortauswahlgesetz
Neles gibt im Gespräch mit dem Moderatorinnenteam auch Antworten auf die Frage, wo wir derzeit im Suchprozess stehen, der im Standortauswahlgesetz (StandAG) vorgegeben ist. Sie legt dar, warum es ihrer Ansicht nach zwischen der Phase 1 und der nächsten eine zu große Leerstelle gibt und wie wichtig es ist, die junge Generation jetzt bei der Suche einzubinden. Die Frage, ob der Endlagerstandort wirklich bis zum Jahr 2031, wie geplant, feststeht, sieht Neles kritisch, denn bis dahin gebe es noch zu viele Aufgaben zu erledigen.
Als Orientierung zur Beurteilung empfiehlt die Expertin zum Schluss, sich den Paragraf 1 des StandAG vor Augen zu führen: „Mit dem Standortauswahlverfahren soll in einem partizipativen, wissenschaftsbasierten, transparenten, selbsthinterfragenden und lernenden Verfahren für die im Inland verursachten hochradioaktiven Abfälle ein Standort mit der bestmöglichen Sicherheit für eine Anlage zur Endlagerung […] in der Bundesrepublik Deutschland ermittelt werden.“
Wissen statt Alltagsberatung
Der Podcast „Wenden bitte!“ des Öko-Instituts richtet sich an alle mit politischem und ökologischem Interesse aus Politik, Wissenschaft, Medien, NGOs und Öffentlichkeit. Der Podcast wird moderiert von Nadine Kreutzer, Journalistin und Moderatorin unter anderem mit Schwerpunkt auf Nachhaltigkeitsthemen. 45 bis 60 Minuten spricht sie mit Mandy Schoßig, Leiterin Öffentlichkeit & Kommunikation, und jeweils einem Gast über anstehende Nachhaltigkeitstransformationen – genug Zeit, für die neue „Langstrecke der Umweltpodcasts“.
Die Episoden 1 bis 6
Episode 2: „Wie geht es mit dem Flugverkehr nach Corona weiter?“mit
Jakob Graichen, erschienen am 21. Mai 2021
Für die nächsten Episoden von „Wenden bitte! Der Podcast zu Wissenschaft und nachhaltigen Transformationen“ sind folgende Themen geplant:
August 2021: „Längere Lebensdauer für Geräte“ mit Siddharth Prakash
September 2021: „Soziale Gerechtigkeit in der Energiewende“ mit Dr. Katja Schumacher
November 2021: „Internationale Klimaverhandlungen“ mit Anke Herold
Der Podcast ist erhältlich auf allen gängigen Podcast-Portalen – etwa bei Apple Podcasts sowie bei Spotify
Zum Podcast auf der Website des Öko-Instituts mit Shownotes und weiteren Hintergrundinformationen
Ansprechpartnerin am Öko-Institut
Mandy Schoßig
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Öffentlichkeit & Kommunikation
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E-Mail: m.schossig@oeko.de
Das Öko-Institut ist eines der europaweit führenden, unabhängigen Forschungs- und Beratungsinstitute für eine nachhaltige Zukunft. Seit der Gründung im Jahr 1977 erarbeitet das Institut Grundlagen und Strategien, wie die Vision einer nachhaltigen Entwicklung global, national und lokal umgesetzt werden kann. Das Institut ist an den Standorten Freiburg, Darmstadt und Berlin vertreten.
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