Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein GmbH
Halbjahresbilanz 2024 im Schleswig-Holstein-Tourismus
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Schleswig-Holstein-Tourismus - Solides erstes Halbjahr 2024,
Wetterkapriolen und Sondereffekte
Kiel. Endlich Urlaub ist auch in diesem Jahr zum Start der Feriensaison überall zu hören. Die Reiselust der Menschen ist weiter vorhanden, die schönsten Tage im Jahr haben eine hohe Konsumpräferenz. Es wird dafür gespart, denn den klassischen Jahresurlaub will sich niemand nehmen lassen. Die Konzentration auf den Haupturlaub zeigt sich auch in der zurückhaltenden Buchungslage, die die Tourismusbranche im echten Norden dieses erste Halbjahr feststellen musste. Hinzu kamen Verschiebungen oder Verkürzungen der Aufenthalte aufgrund des sehr unbeständigen Wetters. Die Fußball-Europameisterschaft UEFA EURO 2024 führte zudem dazu, dass inländische Fans lieber zuhause blieben, aber ausländische Fans nach Deutschland kamen. Das Tagungsgeschäft ist im ersten Halbjahr von besonderer Wichtigkeit für die Städte.
Das erste Halbjahr ist in der Gesamtbetrachtung stabil
Das erste Halbjahr 2024 war von schwankenden Monatsergebnissen geprägt. Starke und schwache Monate wechselten einander ab. Der Juni war ungewöhnlich schwach, ausschlaggebend durch fehlende inländische Gäste. Auch das Wetter trug mit Unbeständigkeit und teils verregneten, kühlen Perioden zu einem zögerlichen Buchungsverhalten der Gäste bei.
Im Hinblick auf die Reisegebiete sind wenige Änderungen ggü. 2023 zu verzeichnen:
- Ostsee und Nordsee sind Volumenbringer und generieren zusammen 12,9 Mio. Übernachtungen (Jan.-Juni), keine Zuwächse in den Übernachtungen.
- Campingtourismus: Den Outdoor-Freunden macht das Wetter zu schaffen; im bisher boomenden Campinggeschäft wurden 6 % weniger Übernachtungen auf Campingplätzen gezählt. Vor allem der Juni verzeichnete einen Rückgang von minus 9,2 % im Verhältnis zum Vorjahreszeitraum.
- Städtetourismus bleibt generell stabil, Zuwachs im Tagungsbereich.
- Übernachtungen in Vorsorge- und Reha-Kliniken haben deutlich zugenommen.
- Im Bundesländervergleich behauptet Schleswig-Holstein den Platz 6 (Vergleich zu Jan. bis Juni 2023).
Statements:
Tourismusminister Claus Ruhe Madsen kommentiert die aktuellen touristischen Halbjahreszahlen 2024 wie folgt:
- „Es ist in diesen Zeiten bereits ein wichtiger Erfolg, Übernachtungszahlen und touristische Wertschöpfung auf hohem Niveau zu halten. Angesichts vieler Unsicherheiten überlegen die Menschen verständlicherweise, wofür sie ihr Geld ausgeben wollen. Und siehe da: Sie sparen nicht am Urlaub in Schleswig-Holstein, sie kommen weiterhin zu uns. Und das aus gutem Grund, weil wir naturnahen, erholsamen, vielfältigen Urlaub bieten können – an unseren Küsten, im Binnenland oder in unseren Städten.“
- „Unsere Tourismusstrategie Schleswig-Holstein 2030 setzt konsequent auf die Leitmaxime der Nachhaltigkeit. Deshalb ist für uns ein einfaches ,Schneller – Höher – Weiter‘ bei den Zahlen auch gar nicht das alleinige Kriterium für Erfolg, dazu gehört viel mehr. Wir unterstützen die Tourismusbranche an vielen Stellen: Von Investitionen in die Infrastruktur, Förderprojekten für touristische Maßnahmen über die Radstrategie 2030 bis hin zum Leitfaden zur besseren Tourismus-Akzeptanz drehen wir an vielen Stellschrauben zugleich. Und all das zahlt letztlich auf die Urlaubs- und Lebensqualität bei uns im Land ein.“
Dr. Bettina Bunge, Geschäftsführerin der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein (TA.SH) sagt:
- „Schleswig-Holstein ist trotz aller Wetterkapriolen ein attraktiver Urlaubs- und Tagungsstandort, das ist auf den ersten Blick beruhigend. Und es bleibt zu hoffen, dass sich das Gesamtjahr 2024 am Ende zufriedenstellend für die Tourismuswirtschaft in Schleswig-Holstein erweist. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass zum Beispiel der dänische Auslandsquellmarkt weiter schwächelt oder dass der Campingboom im ersten Halbjahr einen erheblichen Dämpfer erlebt hat“, sagt Dr. Bettina Bunge, Geschäftsführerin der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein.
- „Für die Zukunft müssen sich Touristikerinnen und Touristiker im echten Norden auf neue und wechselnde Rahmenbedingungen einstellen. Das bedeutet beispielsweise, dass auch in der Hochsaison Freizeitangebote für All-Wetter-Tage vorhanden sein müssen, so dass Gäste trotz Wetterkapriolen einen erlebnisreichen Urlaub genießen können. Im Marketing wird die Aussage, dass Urlauber bei jedem Wetter hier viel erleben können, zukünftig wichtiger werden, damit schon bei der Buchungsentscheidung Schleswig-Holstein weiter als attraktiv wahrgenommen wird“, so Bunge.
Ausgewählte Details
Beherbergungskategorien: Dämpfer für das Camping
Während in den letzten Jahren insbesondere autarke Urlaubsformen bevorzugt wurden, holen Hotels langsam auf (+1 %). Der Campingboom muss dagegen im ersten Halbjahr 2024 einen Dämpfer hinnehmen, Campingplätze verzeichnen -6 % bei den Übernachtungen. Ähnlich ist das Bild bei Ferienzentren mit -7 %. Ferienwohnungen und Ferienhäuser legen minimal mit 2 % zu. Einen besonderen Boom erleben Vorsorge- und Reha-Kliniken im Land. Sie verzeichnen ein Übernachtungs-Plus von 5 %.
Ausländische Gäste
Der Auslandsanteil an den Übernachtungen ist weiterhin gering. Nur 5,4 Prozent der Urlaubsgäste, die im ersten Halbjahr 2024 in Schleswig-Holstein übernachteten, kamen aus dem Ausland. Während der wichtige, und weiterhin mit Abstand größte, Quellmarkt Dänemark weiter schwächelt, sind Zuwächse in anderen Nahmärkten zu verzeichnen. Schweiz, Niederlande und Polen legen zu. Allerdings: nimmt man diese drei Volumen zusammen, erreichen sie trotzdem nicht die Zahl der Übernachtungen seitens der dänischen Nachbarn. (Zum Chart siehe auch Zahlenpräsentation).
Bundesländervergleich
Schleswig-Holstein liegt weiterhin auf Platz 6 der Übernachtungen im Vergleich der 16 Bundesländer (Vergleich zu Jan. bis Juni 2023). Vor dem echten Norden sind Bayern (1), Baden-Württemberg (2), Nordrhein-Westfalen (3), Niedersachsen (4) und Hessen (5) platziert. Während in Bayern 45,7 Mio. Übernachtungen im ersten Halbjahr 2024 gezählt wurden, waren es in Schleswig-Holstein 15,7 Mio. Nachdem das Land im ersten Halbjahr 2023 einen Platz im bundesweiten Ranking eingebüßt hatte, konnte es sich nun behaupten.
Langfristprognose:
Szenario Klimawandel
- Zunahme von Extremwetterlagen und Starkregentagen, vermutlich auch im Sommer
- Anstieg Meeresspiegel
- Veränderung von Naturräumen
- Verschiebung der Reiseströme
„Coolcation“*
- „Coolcation“ als Wortkombination aus „cool“ und „vacation“
- Wunsch nach Ferien in kühleren, gemäßigten Gefilden alternativ zu klassischen Urlaubsländern wie Italien oder Spanien
- Willkommene Abkühlung z.B. in Nordeuropa, d.h. Skandinavien, Baltikum, Norddeutschland u.ä.
- „Coolcation“ als Kombination mit nachhaltigem Tourismus und verantwortungsbewusstem Reisen
(*Quelle: EU-Studie: Regional Impact of Climate Change on European Tourism Demand 2023)
Ausblick: Handlungsempfehlungen für den Schleswig-Holstein-Tourismus
- Jeden Tag gilt es, potenzielle Gäste anzuwerben und Touristen vor Ort glücklich zu machen.
- Wirtschaft und Politik sind gefordert, in nachhaltige Angebote und Services, aber auch die notwendige Infrastruktur, den Naturschutz und Arbeitskräfte zu investieren.
- Nur mit ehrlicher, glaubwürdiger und kooperativer Kommunikation lassen sich Gäste dauerhaft für Schleswig-Holstein begeistern.
- Nicht der Wettbewerb um die meisten Gäste darf das Ziel sein, sondern um den wirtschaftlichen Erfolg der Leitindustrie Tourismuswirtschaft, bei gleichzeitigem Schutz von Mensch und Natur.
- Interdisziplinär müssen Lösungen gefunden werden, um den Auswirkungen des Klimawandels auf die Natur und den Tourismus erfolgreich langfristig zu begegnen.
- Investition in nachhaltigen Tourismus heißt Zukunftssicherung für Schleswig-Holstein.
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Bitte beachten Sie auch die Zahlenpräsentation, die weitere Auswertungen der Zahlen der Halbjahresstatistik enthält. (unten angefügt oder unter https://www.sh-business.de/pressekonferenzen)
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Livestream ist in Kürze dauerhaft verfügbar unter https://www.sh-business.de/pressekonferenzen;
während der PK wird der Livestream ausgespielt über den YouTube-Kanal und den Facebookauftritt des Wirtschaftsministeriums Schleswig-Holstein: https://www.facebook.com/Wirtschaftsministerium.aktuell und langfristig unter https://www.youtube.com/user/WimiKiel/videos
Pressekontakt: Manuela Schütze, Pressesprecherin Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein GmbH (TA.SH), Wall 55, 24103 Kiel Tel.: +49 431 600 58-70, Mobil: 0160 619 0004, E-Mail: presse@sht.de Internet: www.sh-tourismus.de, www.sh-business.de, sh-convention.de
Amtsgericht Kiel, HRB 5412. Aufsichtsratsvorsitzende: Julia Carstens. Geschäftsführerin: Dr. Bettina Bunge. Firmensitz: 24103 Kiel. Steuer-Nr.: FA Kiel 20/296/47310.
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