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DPhV zum neuen OECD-Bericht "Bildung auf einen Blick"
Meidinger: OECD- Kritik an angeblich zu niedrigen Akademikerquoten in Deutschland nicht gerechtfertigt!

Berlin (ots)

Der Deutsche Philologenverband hat die Kritik der
OECD an den im internationalen Vergleich angeblich viel zu niedrigen 
Quoten von Hochschulabsolventen und Hochschulzugangs-berechtigten in 
Deutschland scharf zurückgewiesen.
"Diese Behauptung wird durch alljährliches Wiederholen im 
OECD-Bericht "Education at a Glance" nicht richtiger. In Deutschland 
existiert ein sehr gut ausgebautes berufliches Schulwesen mit 
hochangesehenen Berufsakademien und Berufsfachschulen, das es in 
anderen Ländern nicht gibt. Während eine amerikanische 
Krankenschwester einen Bachelorabschluss an irgendeiner 
Hochschuleinrichtung in den USA benötigt, sei die Ausbildung zum 
Krankenpfleger und zur Krankenschwester in Deutschland im beruflichen
Ausbildungssektor angesiedelt. Qualitativ steht diese 
berufspraktische Ausbildung im internationalen Vergleich aber sehr 
gut da", so der DPhV-Bundesvorsitzende, Heinz-Peter Meidinger. Hinzu 
komme, dass in Deutschland immer noch und wohl auch weiterhin Lang- 
und Vollzeitstudiengänge Vorrang haben, während in anderen Ländern 
Kurzstudiengänge mit geringerwertigen Abschlüssen dominierten. Jeder 
Vergleich von Akademikerquoten hinke also.
Der DPhV-Verbandschef  betonte, dass der Vergleich der 
Bevölkerungsanteile mit einem Abschluss im Sekundarstufen-II-Bereich,
also von beruflichen Oberstufen und Gymnasien sowie Gesamtschulen mit
Oberstufen viel aussagekräftiger sei. In dieser Kategorie liege 
Deutschland mit einem Anteil von 80 Prozent deutlich über dem 
OECD-Durchschnitt von 68 Prozent.
Meidinger verwies auch darauf, dass es angesichts einer 
gegenwärtigen Studierneigung von nur 70 Prozent der 
Hochschulzugangsberechtigten und den hohen Studienabbruchquoten von 
ca. 30 Prozent das vorrangige Ziel der Bildungspolitik sein müsse, 
dies zu ändern und weniger, die Zahl der Abiturienten zu erhöhen, 
ohne die Qualitätsmaßstäbe halten zu können.
"Einige der Bundesländer, die hinsichtlich der Abiturientenquoten 
an der Spitze in Deutschland stehen, haben diese Expansion auf Kosten
der Qualität betrieben, wie wissenschaftliche Vergleichsstudien 
eindeutig zeigen. Jugendlichen aber das Abitur zu verleihen, ohne 
ihre Studierfähigkeit sicherstellen zu können, ist ihnen gegenüber 
verantwortungslos. Diesen Weg dürfen wir in Deutschland nicht gehen",
sagte der Verbandschef.

Kontakt:

DPhV - Deutscher Philologenverband
Eva Hertzfeldt
Pressesprecherin
Telefon: 030 - 40 81 67 89
Mobil: 0172 - 305 08 67
EMail: presse@dphv.de

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