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Kritik des OECD-Koordinators völlig überzogen!
Philologenverband: Fixierung auf Quoten statt auf Qualität ist falsch!

Berlin (ots)

In der neuen OECD-Veröffentlichung "Bildung auf
einen Blick 2006" sieht der Bundesvorsitzende des Deutschen
Philologenverbandes, Heinz-Peter Meidinger, eine wichtige
Datengrundlage für die Bildungspolitik in Deutschland, die den auch
im internationalen Vergleich hohen Bildungsstand der deutschen
Bevölkerung dokumentiere. Dies gelte insbesondere für den sehr hohen
Anteil eines Altersjahrgangs, der in Deutschland die Hochschulreife,
Fachhochschulreife oder eine abgeschlossene Berufsausbildung erworben
hat.
Positiv gewürdigt werde von der OECD zu Recht auch das deutlich
verbesserte Abschneiden  bei PISA 2003, wo überdurchschnittlich viele
deutsche Schüler im internationalen Vergleich hohe und sehr hohe
Kompetenzstufen erreicht hätten (Stufe 4 und besser!).
Deutliche Kritik äußerte Meidinger aber an der Schlussfolgerung
des OECD-Koordinators Andreas  Schleicher, Deutschland verliere den
Anschluss in der Hochschulausbildung.  "Wer als Hauptindikator für
die Qualität und Zukunftsfähigkeit eines Landes eine möglichst hohe
Steigerungsrate bei den Hochschulabschlüssen ansieht, wird den
differenzierten Bildungsherausforderungen der Zukunft nicht gerecht
und ordnet außerdem letztendlich die Qualität der Quantität unter.
Zudem hat die Studienanfängerquote von 30 Prozent auf 37 Prozent von
2000 bis 2004 in Deutschland so stark zugenommen wie noch in keinem
Zeitraum zuvor", so der DPhV-Vorsitzende wörtlich.
Ob Italien mit der Verdoppelung seiner Abiturientenzahlen im
selben Zeitraum und seinem auch im Vergleich mit Deutschland
schlechten PISA-Abschneiden ein Vorbild sein könne, wage er zu
bezweifeln, betonte der DPhV-Vorsitzende und fügte an: "Die Zahl der
Abiturberechtigungen ohne Rücksicht auf die Qualität der Abschlüsse
zu steigern, ist ein Kinderspiel, wie einige deutsche Bundesländer in
der Vergangenheit vorexerziert haben. Gleichzeitig allerdings die
Qualität zu halten und zu steigern, erfordert eine große
Kraftanstrengung der Länder mit erheblich höheren Investitionen in
Bildung und Schulen. Diese sind jedoch derzeit nicht in Sicht."
Meidinger warnte davor, sich bei der Bildungsberichterstattung zu
sehr auf den Hochschulbereich zu konzentrieren. Die Analyse und
Verbesserung beruflicher Ausbildungswege dürfe nicht vernachlässigt
werden.

Kontakt:

DPhV - Deutscher Philologenverband
Eva Hertzfeldt
Pressesprecherin
Telefon: 030 - 40 81 67 89
Mobil: 0172 - 305 08 67
EMail: presse@dphv.de

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