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Allensbach-Studie 2024/25: Wandel im Sehverhalten der Deutschen

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Allensbach-Studie 2024/25: Wandel im Sehverhalten der Deutschen

Jüngere verzichten häufiger – Digitale Anforderungen steigen – Gleitsicht bleibt gefragt

Berlin, 27. März 2025 (KGS) – Die neueste Brillenstudie des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Kuratoriums Gutes Sehen (KGS) liefert überraschende Ergebnisse: Erstmals seit anderthalb Jahrzehnten ist 2024 der Anteil der Brillenträger*innen in Deutschland leicht gesunken – von 67 Prozent im Jahr 2019 auf 64 Prozent. Besonders auffällig sind die Statistiken junger Erwachsener und gelegentlicher Brillennutzer*innen. Gleichzeitig sorgt der digitale Alltag für neue Anforderungen an gutes Sehen und passgenaue Sehlösungen.

Im Jahr 2024 trugen knapp 39 Millionen Menschen in Deutschland eine Brille. Ihre Zahl ist während der letzten fünf Jahre von 67 auf 64 Prozent gesunken. Der Rückgang ist fast ausschließlich auf weniger gelegentliche Brillentragende zurückzuführen, während die Zahl der ständigen Nutzer*innen konstant geblieben ist. Studienleiter Michael Sommer vom Institut für Demoskopie Allensbach erklärt diese mit wirtschaftlichen Unsicherheiten, steigenden Preisen und einem veränderten Konsumverhalten – Faktoren, die insbesondere gelegentliche Brillentragende dazu veranlassen, den Besuch bei Augenoptiker*innen oder Augenärzt*innen hinauszuzögern.

Brillennutzung unter Twens rückläufig

Besonders auffällig ist der Rückgang bei den 20- bis 29-Jährigen: Ihr Anteil fiel zwischen 2019 und 2024 von 35 auf 29 Prozent. In dieser Altersgruppe tragen viele ihre Brille nur gelegentlich – und verzichten aktuell möglicherweise ganz darauf. Stabil bleibt hingegen der Anteil bei den über 60-Jährigen: Rund 90 Prozent dieser Altersgruppe nutzen weiterhin eine Brille zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten.

Digitaler Alltag fordert neue Sehlösungen

Die Studie zeigt auch: Der digitale Alltag prägt zunehmend die Anforderungen an gutes Sehen. Jeder fünfte der fehlsichtigen Befragten nutzt inzwischen eine spezielle Bildschirmbrille – 2019 waren es 14 Prozent. Auch für Smartphone oder Tablet greifen immer mehr Menschen zur Brille: etwa 22 Prozent aller Brillentragenden. Unter den gelegentlichen Nutzer*innen sind es sogar 31 Prozent. Sehen im digitalen Raum ist damit Alltag und stellt neue Herausforderungen an die Augenoptik.

Gleitsichtbrille bleibt Spitzenreiter

Mit 40 Prozent bleibt die Gleitsichtbrille die am weitesten verbreitete Korrektionshilfe unter den Brillenträger*innen. Ihr Anteil ist seit 2019 um vier Prozentpunkte gestiegen. Besonders ältere Menschen, die ständig eine Sehkorrektur benötigen, schätzen den Komfort, in allen Entfernungen klar zu sehen: Bei den über 60-Jährigen nutzt etwa jeder zweite Brillentragende eine Gleitsichtbrille. Der Zuwachs spiegelt nicht nur die demografische Entwicklung, sondern auch den Wunsch nach alltagstauglichen und komfortablen Sehlösungen.

Individuelles Sehen gewinnt an Bedeutung

Deckte eine Brille früher oft alle Lebensbereiche ab, gewinnen individuelle Lösungen zunehmend an Bedeutung. „Sehen wird stärker an Tätigkeit und Sehdefizit angepasst.“, so Studienleiter Michael Sommer. „Menschen entscheiden heute bewusster, wann und wie sie ihre Sehhilfe einsetzen. Das betrifft vor allem deren Funktion im Alltag.“ Die Brille bleibt also unverzichtbar, während die Gläser immer präziser auf die vielfältigen Anforderungen des modernen Lebens und die individuellen Bedürfnisse der Nutzer abgestimmt werden.

26. Allensbach-Studie – Langzeitstudie zum Sehverhalten in Deutschland

Seit 1952 erhebt das Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Kuratoriums Gutes Sehen (KGS) regelmäßig Daten zum Umgang der Bevölkerung mit dem Thema Sehen. Die einzigartige Untersuchung dokumentiert sowohl kurzfristige Entwicklungen als auch langfristige Veränderungen im Bewusstsein und Verhalten rund um Sehgesundheit und Korrektionsmittel – etwa zu Brillen, Kontaktlinsen, Sehtests und Brillenanschaffung. Grundlage sind zwei bevölkerungsrepräsentative Befragungen mit insgesamt rund 2.000 Personen ab 16 Jahren. Die aktuelle, 26. Erhebung fand im 4. Quartal 2024 statt.

Kuratorium Gutes Sehen e.V.  Wissen rund um Gutes Sehen und Aussehen 
Der in Berlin ansässige Verein Kuratorium Gutes Sehen e.V. (KGS) ist eine überregional arbeitende Initiative im deutschsprachigen Raum, die seit 1949 Aufklärungsarbeit rund um Gutes Sehen und Aussehen mit Brille und Kontaktlinsen leistet. In Zusammenarbeit mit unabhängigen wissenschaftlichen Beratern informiert das KGS über Themen, wie Sehprobleme, Kinder und Sehen, Sonnenschutz, Sehtests, Brillenstyling, Sehen im Beruf, beim Sport und im Straßenverkehr. 

www.sehen.de l www.seh-check.de l www.brillenstyling.de l www.kontaktlinseninfo.de

Ihre Ansprechpartnerin für weitere Informationen und Bildmaterial
Kuratorium Gutes Sehen e.V. (KGS) l Werderscher Markt 15 l 10117 Berlin
Kerstin Kruschinski (Leiterin PR und Kommunikation)
Telefon: 030 / 41 40 21-22 l  presse@sehen.de l  www.sehen.de

P.S.: Ihre Kontakt-Daten haben wir aus der Zimpel-Datenbank.

Weiteres Material zum Download

Bild:  2025_KGS-Grafik-Stud~l Brillenträger.jpg

Bild:  2025_KGS-Grafik-Studie-Twens.jpg

Bild:  2025_KGS-Grafik-Stud~ildschirmbrille.jpg