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Offener Brief: Freie Ärzteschaft fordert die Bundeskanzlerin auf, Ministerin Schmidt zu entlassen

Erkrath (ots)

"Entlassen Sie Frau Schmidt umgehend aus ihrem
Ministeramt", fordert der Verband "Freie Ärzteschaft" von 
Bundeskanzlerin Angela Merkel in einem offenen Brief: "An dem 
inzwischen völligen Verlust allen Vertrauens in die Politik dieses 
Ressorts haben die Arbeit und das Verhalten der amtierenden 
Ministerin Ulla Schmidt maßgeblichen Anteil" heißt es in dem 
Schreiben weiter.
Noch bei der letzten Reform habe Schmidt einen Beitragssatz von 
unter 13 Prozent versprochen - heute liege dieser bald bei 15 Prozent
und belaste die Wirtschaft des Landes. Das Jahr 2006 habe dem 
deutschen Gesundheitswesen zudem Proteste von nie gekanntem Ausmaß 
beschert. "Ihre tiefe Sorge um eines der besten Systeme der Welt 
trieb Ärzte, Mitarbeiter und Patienten in den Streik und auf die 
Straßen. Immer mehr Menschen erhielten Einblick in unser 
planwirtschaftliches Gesundheitssystem, das nicht mehr 
überlebensfähig ist" schreibt die Organisation an die 
Bundeskanzlerin.
Wer niedergelassene Ärzte und Krankenhäuser gezielt in die Pleite 
treibe, der handele weder zum Schutze der Patienten, noch im Sinne 
der viel zitierten "sozialen Gerechtigkeit". "Denn wo kein Arzt mehr 
ist, da gibt es auch keine Versorgungssicherheit", warnt der Verband.
An die Lernfähigkeit der Ministerin solle Bundeskanzlerin Merkel 
nicht mehr glauben, heißt es in dem Schreiben: Statt umzudenken, habe
Frau Schmidt durch den Vergleich von Ärzten mit Geiselnehmern - also 
Schwerkriminellen - das Tischtuch zerschnitten. Es seien in jüngerer 
Vergangenheit schon Minister aus weitaus banalerem Grund 
zurückgetreten, heißt es in dem Schreiben.
Das vollständige Schreiben finden Sie unter: 
http://www.freie-aerzteschaft.de
Die Freie Ärzteschaft ist der derzeit am schnellsten wachsende 
Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands. Anfang November 2005
brachte ein Aufruf der Freien Ärzteschaft rund 5000 Ärzte zur 
Demonstration vor dem Kölner Dom, gleichzeitig blieben im ganzen 
Bundesgebiet mehrere zehntausend Arztpraxen geschlossen. Die 
bundesweit bislang größte Demonstration von Ärzten in der Geschichte 
der Bundesrepublik im März 2006 in Berlin wurde von der Freien 
Ärzteschaft organisiert. Auch am Aktionstag - 4. Dezember - war die 
FÄ mit vielen dezentralen Aktionen maßgeblich beteiligt.
Ansprechpartner für die Presse:
Martin Grauduszus, Tel. 0171 / 520 20 60
Wieland Dietrich, Tel.  0173 / 537 07 08

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