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Saarbrücker Zeitung: Umweltstaatssekretär Müller kritisiert Überkapazitäten bei Stromversorgung - dezentrale Strukturen notwendig

Saarbrücken (ots)

Hinter dem aktuellen Streit über den
Atomausstieg steckt nach Einschätzung des Parlamentarischen 
Staatssekretärs im Bundesumweltministerium, Michael Müller (SPD), die
Frage, ob die gegenwärtigen Versorgungsstrukturen in Deutschland 
beibehalten werden sollen oder nicht. "Das ist die eigentliche 
Auseinandersetzung", sagte Müller der "Saarbrücker Zeitung" 
(Freitag-Ausgabe)
Derzeit habe Deutschland  eine Kraftwerksleistung von insgesamt 
120 000 Megawatt. "In der Spitze werden  hier zu Lande aber nur 80 
000 Megawatt benötigt", erläuterte der SPD-Politiker. Das Stromsystem
basiere auf großen zentralen Kraftwerken, die "riesige Reserven" 
erforderten, falls ein oder gar mehrere Kraftwerke ausfielen. 
"Deshalb haben wir diese stark überdimensionierte 
Erzeugungskapazität", sagte Müller. Die Energieversorgung der Zukunft
müsse jedoch in dezentralen Strukturen liegen, die viel weniger 
Kapazitäten benötigten.
"Nach allen Erfahrungen sind dezentrale Strukturen, also deutlich 
mehr regionale Erzeugerkapazitäten, wesentlich stabiler als zentrale 
Strukturen", so Müller. Dadurch würden auch Einsparungen gefördert.  
"Wenn nur allein in jedem deutschen Haushalt die effizientesten 
technischen Haushaltsgeräte zum Einsatz kämen, dann wäre die Hälfte 
der deutschen Atomkraftwerke überflüssig", sagte der Umweltpolitiker.

Pressekontakt:

Saarbrücker Zeitung
Büro Berlin

Telefon: 030/226 20 230

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