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Saarbrücker Zeitung: Gewerkschaften rügen Kopfpauschale - Wiesehügel warnt vor Abkehr vom Sozialstaat

Saarbrücken (ots)

Die Gewerkschaften haben die Pläne von
Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) zur Einführung einer 
einkommensabhängigen Gesundheitsprämie scharf kritisiert. Damit gehe 
der Minister "ans Herz des Sozialstaates", sagte der Chef der IG Bau,
Klaus Wiesehügel, der "Saarbrücker Zeitung" (Donnerstag-Ausgabe).
Kerngedanke der beitragsfinanzierten gesetzlichen 
Krankenversicherung sei eine solidarische Beteiligung von allen.  
"Die Kopfpauschale steht aber für genau das Gegenteil: Alle werden 
gleich belastet, unabhängig davon, wie viel Lasten sie tragen 
können", warnte Wiesehügel, der auch Mitglied der DGB-Kommission zur 
Zukunft des Gesundheitssystems ist. Das Gremium will Ende Oktober 
alternative Konzepte vorlegen.
Zugleich kündigte Wiesehügel gewerkschaftlichen Widerstand gegen 
das geplante Einfrieren des Arbeitgeberbeitrags an.  Das 
Gesundheitswesen müsse paritätisch von Arbeitgebern und Arbeitnehmern
finanziert werden. "Stattdessen sollen die Arbeitgeber durch das 
Einfrieren des Beitrages immer mehr aus der Pflicht genommen werden. 
Da können wir nicht einfach zuschauen". In den steigenden 
Lohnnebenkosten sieht Wiesehügel kein Problem. "Die Wirtschafts- und 
Finanzkrise hat doch gezeigt: Unregulierte Märkte und 
Finanzmarktkapitalismus gefährden Arbeitsplätze viel stärker, als 
einige Zehntel-Prozentpunkte Krankenkassenbeiträge", meinte der 
Gewerkschafter.

Pressekontakt:

Saarbrücker Zeitung
Büro Berlin

Telefon: 030/226 20 230

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