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Saarbrücker Zeitung: Seehofer wegen Agrarpolitik erstmals aus den eigenen Reihen unter Beschuss
Beschwerdebrief direkt an Kanzlerin Merkel

Saarbrücken (ots)

Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer
(CSU) gerät für seine Agrarpolitik erstmals in den eigenen Reihen 
unter Beschuss. Wie die Saarbrücker Zeitung (Donnerstagausgabe) 
berichtet, hat sich die agrarpolitische Sprecherin der CSU, Marlene 
Mortler, jetzt direkt mit einem dringenden Appell zum Eingreifen und 
zu einem klaren Bekenntnis zur Landwirtschaft an Bundeskanzlerin 
Angela Merkel (CDU) gewandt.
Die Landwirte hätten durch den Regierungswechsel auf eine 
"Bauernbefreiung" gehofft, heißt es in einem Brief Mortlers an 
Merkel, der der Zeitung vorliegt. "Wenn wir jetzt nicht aufmerksam 
sind, verspielen wir unsere Glaubwürdigkeit und unser Vertrauen im 
Handstreich." Obwohl der Haushalt des Agrarministers "ausgelutscht 
und ausgebeutelt" sei, habe Seehofer Kürzungen in Höhe von 200 
Millionen Euro pro Jahr zugestimmt. Darüber hinaus sei die Summe der 
Belastungen für die Bauern massiv gewachsen und das "Ende der 
Fahnenstange" erreicht. "Wir spüren das als Abgeordnete draußen in 
den Versammlungen sehr deutlich." Die Landwirte warteten dringend auf
positive Signale der Bundesregierung.
Der dreiseitige Brief ist laut Saarbrücker Zeitung auch an Horst 
Seehofer selbst, Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU) und 
CSU-Landesgruppenchef Peter Ramsauer gegangen. Darin übt Mortler, die
Vorsitzende des Tourismusausschusses ist, auch massive Kritik an der 
geplanten Mehrwertsteuererhöhung und der Besteuerung von 
Biokraftstoffen. "Jede Besteuerung von reinem Pflanzenöl ist zum 
momentanen Zeitpunkt ein Schuss in den Ofen", so Mortler.

Rückfragen bitte an:

Saarbrücker Zeitung
Büro Berlin

Telefon: 030/226 20 230

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