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Saarbrücker Zeitung: Ex-Botschafter Rudolf Dreßler: Deutsche Beteiligung an Friedenstruppe im Libanon ohne ausdrücklichen Wunsch Israels "schlicht unvorstellbar"

Berlin / Saarbrücken (ots)

Rudolf Dreßler, von 2000 bis Ende
2005 deutscher Botschafter in Israel, hält es "vor dem Hintergrund 
unserer Geschichte schlicht für unvorstellbar" wenn deutsche Soldaten
als Teil einer internationalen Friedentruppe im Südlibanon eventuell 
gegen israelische Soldaten stehen könnten. Das sagte der frühere 
SPD-Politiker und langjährige Fraktionsvize seiner Partei der 
"Saarbrücker Zeitung" (Donnerstagausgabe). Eine solche Situation aber
könne entstehen, da eine internationale Friedenstruppe ein robustes 
Mandat haben "und auf beiden Seiten für Ordnung sorgen" müsste. "Eine
internationale Truppe müsste faktisch bereit sein, in einen Krieg 
gegen Terrororganisationen zu ziehen". Anders sei es, wenn Israel 
ausdrücklich um eine deutsche Teilnahme bitte. Dann könne man über 
die genauen Bedingungen verhandeln. Jedoch sei dies in Israel derzeit
kein Thema. "Insofern ist die abwartende Haltung der Bundeskanzlerin 
völlig richtig", sagte Dreßler. Dreßler rechtfertigte das israelische
Vorgehen im Südlibanon. Das Land sehe sich durch die Hisbollah in 
seiner Existenz bedroht und führe einen Krieg gegen eine 
Terrororganisation. Es sei umgeben von Ländern, die Israel 
prinzipiell nicht akzeptierten und bereits sechs Angriffskriege 
provoziert hätten. "Das können sich Europäer vielleicht nicht 
vorstellen". Zu Diskussionen in seiner Partei, von Israel einen 
sofortigen Waffenstillstand zu fordern, sagte Dreßler: "Für einen 
sofortigen Waffenstillstand ist jeder. Nur: Dieser Satz hat mit der 
Wirklichkeit dort unten nichts zu tun. Das sind parteiinterne 
Sandkastenspiele".

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Saarbrücker Zeitung
Büro Berlin

Telefon: 030/226 20 230

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