Kaspersky-Studie: Fast die Hälfte der Frauen in Deutschland befürchtet negative Auswirkungen auf die Karriere durch Covid-19-Pandemie
Ingolstadt (ots)
Die Hälfte (49,6 Prozent) der in der Tech-Branche beschäftigten Frauen in Deutschland befürchtet, dass die Covid-19-Pandemie ihre Karriere verzögert, wie eine aktuelle Kaspersky-Studie zeigt [1]. Soziale und traditionelle Rollenbilder führen in der Pandemie oft zu einer Doppelbelastung der arbeitenden Frauen und bremsen so die Bemühungen zur Geschlechtergleichberechtigung in IT-Positionen aus. So sagen fast 50 Prozent (49,4 Prozent) der Befragten, dass sie ihre Arbeitszeiten einschränken müssten, um für die Familie da zu sein.
Die Covid-19-Pandemie hat in den vergangenen Monaten den Arbeitsalltag auch in Unternehmen stark geprägt: Home-Office und neue digitale Tools veränderten die Zusammenarbeit mit Kollegen erheblich. Dabei sollte sich Familie und Beruf aufgrund flexibler Arbeitszeiten nun theoretisch einfacher vereinbaren lassen und damit vor allem Frauen einen größeren Freiraum geben, um sich beruflich zu entwickeln.
Eine aktuelle Kaspersky-Umfrage zeigt jedoch: 40,8 Prozent der Frauen in Deutschland, die in der Tech-Branche arbeiten, haben seit März 2020 Schwierigkeiten, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen. Die Gründe hierfür sind vielfältig. So übernimmt mehr als die Hälfte (56 Prozent) der Frauen in Deutschland den Großteil der Reinigungsarbeiten im Haushalt, 53,9 Prozent waren für das Homeschooling der Kinder zuständig und 49,4 Prozent mussten ihre Arbeitszeiten stärker anpassen als ihr männlicher Partner (38,9 Prozent), um sich um die Familie zu kümmern. Infolgedessen sind 49,6 Prozent der Frauen der Meinung, dass die Auswirkungen von Covid-19 ihr berufliches Weiterkommen verzögert.
Trend zum Home-Office führt zur Doppelbelastung
Auch wenn fast ein Drittel (27,9 Prozent) der in der Tech-Branche beschäftigten Frauen in Deutschland, Home-Office der Arbeit im Büro vorziehen und fast genauso viele (29,5 Prozent) sagen, dass sie effizienter von zu Hause aus arbeiten und ihre Autonomie Zuhause höher einschätzen als im Büro (22,4 Prozent), sehen sich Frauen in Deutschland durch die diese Doppelbelastung in ihrer Karriere eingeschränkt.
"Die Auswirkungen der Pandemie fallen bei Frauen ganz unterschiedlich aus. Während einige die größere Flexibilität und den Wegfall des Pendelns zur Arbeit schätzen, sehen sich andere am Rande eines Burnouts. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Entscheidungsträger gemäß der Unternehmensstrategie zur Unterstützung der Mitarbeiter in puncto Betreuungsaufgaben handeln", kommentiert Dr. Patricia Gestoso, Head of Scientific Customer Support bei BIOVIA, 2020 Gewinnerin von ,Women in Software Changemakers' und prominentes Mitglied des professionellen Frauennetzwerks Ada's List. "Zudem beschleunigt die Pandemie, den Trend der Koexistenz von Remote- und Hybrid-Mitarbeitern in Unternehmen. Dies kann für Frauen, die remote arbeiten, zu einer Herausforderung werden, da sie so möglicherweise weniger Kontakt zu den Führungskräften im Unternehmen haben, als wenn sie im Büro wären. So könnten sie dadurch weniger oft für Aufgaben in Betracht gezogen werden, die für eine Beförderungen ausschlaggebend sind. Arbeitgeber müssen sich dieser Nachteile bewusst sein und entsprechend planen, um sie zu minimieren."
Dabei glauben 30,2 Prozent der Frauen in der Tech-Branche (im Vergleich zu 25,4 der Männer), dass ein gleichberechtigtes Arbeitsumfeld am besten für die Karriereentwicklung wäre und sind 42,2 Prozent davon überzeugt, dass Remote-Arbeit ein optimaler Weg hin zu mehr Gleichberechtigung ist.
Die Tech-Branche als Vorreiter für Veränderung?
"Wenn die Tech-Branche die Führung übernimmt und für eine flexiblere und ausgewogenere Umgebung für Frauen sorgt, dann wird dies schneller zur Norm werden und höchstwahrscheinlich auch eine Veränderung der sozialen Dynamik auslösen", meint Evgeniya Naumova, Vice President of Global Sales Network bei Kaspersky. "Das wird nicht von heute auf morgen geschehen, aber es gibt bereits Anzeichen dafür, dass Frauen sich dazu ermächtigt fühlen, diese Art des Arbeitens auch zu Recht einzufordern. Wir müssen jetzt als Branche darauf aufbauen, das Positive aus dem Übergang zum flexiblen Arbeiten im vergangenen Jahr zu ziehen und dadurch als Katalysator für einen breiteren gesellschaftlichen Wandel fungieren."
[1] https://kas.pr/wit2021 // Für die Studie befragte Arlington Research im Auftrag von Kaspersky im November und Dezember 2020 insgesamt 13.000 Personen weltweit. Jeweils 500 Frauen und Männer stammen aus Deutschland.
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