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Ergebnisse des zehnten "Global Private Equity Barometer"

London (ots)

Die Hälfte der Private-Equity-Investoren sehen in Steuer- und regulatorischen Änderungen nachhaltige Gefahren für Private Equity

   - Ein Viertel der Private-Equity-Fondsmanager werden nach Ansicht 
     der LPs den wirtschaftlichen Abschwung nicht überstehen
   - Ein Zehntel der LPs werden ihren Fondsverpflichtungen nicht 
     nachkommen
   - Die Transparenz und das Risikomanagement der 
     Private-Equity-Fonds müssen nach Ansicht der Investoren
     verbessert werden

Die internationalen Private-Equity-Anleger (Limited Partners, LPs) erwarten in den nächsten Jahren weitreichende Veränderungen für die Private-Equity-Landschaft. Zu diesem Ergebnis kommt das zehnte "Global Private Equity Barometer"von Coller Capital, dem weltweit führenden Investor im Sekundärmarkt für Private Equity. Die befragten Investoren erwarten, dass viele Private-Equity-Fondsmanager (General Partners, GPs) vom Markt verschwinden werden, dass ein Zehntel der LPs ihren Fondsverpflichtungen nicht nachkommen wird, dass es zu einer erheblichen Veränderung des Kräfteverhältnisses zwischen LPs und GPs kommen wird, dass Steuer- und regulatorische Änderungen die Private-Equity-Renditen bedrohen und dass es zu einer weiteren Verschlechterung der Investmentkonditionen in den nächsten zwölf Monaten kommen wird.

Während ein Teil der Veränderungen als ein typischer Erneuerungsprozess der Branche - eine schöpferische Zerstörungsphase - angesehen werden kann, machen sich die Investoren ernsthafte Sorgen, dass die Steuer- und regulatorischen Änderungen die Assetklasse nachhaltig schädigen könnten. Die Hälfte der LPs erwarten diese Entwicklung für Europa und sogar über die Hälfte der Investoren für Nordamerika.

LPs und GPs

Die Beziehung zwischen LPs und GPs wird sich in den nächsten Jahren erheblich verändern. Erstens werden die Marktteilnehmer nicht mehr die gleichen sein: Die Investoren erwarten, dass rund ein Viertel der aktuellen GPs (28 Prozent bei den Venture- Capital- und 23 Prozent bei den Buyout-Fondsmanager) in den nächsten sieben Jahren nicht in der Lage sein wird, einen neuen Fonds zu lancieren. In dieser Branche käme das einer Geschäftsaufgabe gleich. Auf der Seite der LPs erwarten die Befragten, dass rund ein Zehntel von ihnen in den nächsten zwei Jahren ihren Fondsverpflichtungen nicht nachkommen wird. Das Kräfteverhältnis zwischen LPs und GPs verändert sich ebenfalls schnell. Rund 80 Prozent der befragten Investoren erwarten, dass bei neuaufgelegten Buyout-Fonds die Konditionen deutliche Zugeständnisse an die LPs enthalten werden. Zwei Drittel der LPs erwarten diese Entwicklung auch bei neuen Venture-Capital-Fonds. Die Investoren erwarten von den Fondsmanagern ebenfalls Verbesserungen bei der Transparenz und dem Risikomanagement der Fonds. Über die Hälfte der Investoren weltweit und rund drei Viertel der LPs in Asien sehen bei einer signifikanten Anzahl von GPs hier deutlichen Nachholbedarf. Rund ein Zehntel der Befragten sehen diesen Nachholbedarf sogar bei den meisten GPs.

Kommentar von Jeremy Coller, Chief Investment Officer von Coller Capital:

"Knappes Kapital, langsamere Returns und politische Unwägbarkeiten sind die unmittelbare Zukunft unserer Branche. Mit diesen Bedingungen zu leben, wird unserer partnerschaftlich geprägten Unternehmenskultur alles abverlangen. LPs müssen sowohl geduldig als auch realistisch bleiben. Die GPs hingegen müssen sich schnell an die geänderten Bedürfnisse der Investoren anpassen. Zuerst müssen aber LPs und GPs in Anbetracht unüberlegter Politikinitiativen zusammenstehen. Ansonsten wäre es für die Politik zu einfach, dem 'vertrauensbasierten Modell Private Equity' über Regulierung die Flexibilität oder über Besteuerung die Anreize zu nehmen." Die Investoren ihrerseits sehen härtere Zeiten auf sich zukommen. So wollen rund ein Drittel der Befragten ihre Anzahl an GP-Beziehungen reduzieren, und die Hälfte der Befragten (52 Prozent) erwarten, dass Ressourcenengpässe ihre Möglichkeiten Private- Equity-Investments einzugehen und zu managen belasten werden. Je nach Organisation werden die Betroffenen unterschiedlich reagieren. Organisationen, die ihre Private- Equity-Investments herunterfahren, werden auch die Größe ihres Private-Equity- Teams reduzieren wollen (rund ein Zehntel plant diese Maßnahme). Der Anteil der LPs, die ihre Belegschaft aufstocken wollen, liegt mit rund einem Viertel deutlich höher.

Bewertungen, Exits und Rückflüsse

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen werden sich nach Ansicht der Investoren in näherer Zukunft weiter verschlechtern. So erwarten drei Viertel der LPs für die kommenden zwölf Monate weiter reduzierte Rückflüsse aus ihren Portfolios. Diese Erwartungen hängen direkt mit dem stagnierten Exit-Umfeld zusammen: Nur ein Viertel der Investoren erwartet eine kurzfristige Verbesserung im Exit-Umfeld, wobei die nordamerikanischen LPs hier am optimistischsten sind. Ein ähnliches Bild bei den Anteilsbewertungen: Drei Viertel der Investoren glauben, dass die von den GPs zum Jahresende 2009 publizierten Portfoliobewertungen signifikant niedriger ausfallen werden als die im vergangenen Dezember.

PIPEs und Anleihen

Fast zwei Drittel der Befragten ist mit dem Umstand, dass die GPs auch in den Aktienmarkt (Private Investments in Public Equity, PIPEs) investieren, nicht glücklich. Diese Ansicht wird von Investoren in allen Regionen der Welt geteilt. Auf der anderen Seite ist die Beurteilung, dass GPs Kredite in ihren Portfoliounternehmen kaufen, regional differenziert. Während 58 Prozent der europäischen LPs diese Maßnahme prinzipiell begrüßen, halten nur 35 Prozent der amerikanischen LPs dies für sinnvoll. Die Investoren in Asien sind hier geteilter Meinung.

Axel Hansing, Partner bei Coller Capital, zum deutschen Markt:

"Auch der deutsche Private-Equity-Markt konnte sich dem Abwärtssog nicht entziehen. Die fehlende Bereitschaft der Banken Fremdkapital bereitzustellen, liegt wie ein Hemmschuh auf der gesamten Branche. Allerdings zeigen sich hier erste Tendenzen der Besserung. Wird der konjunkturelle Aufschwung Anfang 2010 einsetzen, wie von vielen Volkswirten erwartet, ist auch mit einer deutlich verbesserten Fremdkapitalversorgung zu rechnen."

Hinweise für Journalisten

Das aktuelle Global Private Equity Barometer basiert auf den im Frühjahr 2009 erhobenen Angaben von über 120 Private-Equity-Investoren weltweit. Die Ergebnisse sind im globalen Maßstab repräsentativ bezüglich:

   - Standort der Investoren
   - Art der Investoren
   - Volumen des verwalteten Vermögens
   - Dauer der Erfahrung mit Private-Equity-Investments

Die Erhebung wurde im Auftrag von Coller Capital durchgeführt von IE Consulting, einer Tochtergesellschaft von Initiative Europe, die zu Incisive Media gehört und seit 20 Jahren Studien zum Thema Private Equity erstellt. Die vollständige Studie ist auf Anfrage erhältlich.

Coller Capital - weltweit führend im Sekundärmarkt für Private Equity

Coller Capital, gegründet 1990 mit Sitz in London und seit 2003 auch in New York vertreten, ist der weltweit führende Investor im Sekundärmarkt für Private Equity. Das Unternehmen erwirbt Anteile an Private-Equity-Primärfonds (Limited Partnerships, LPs) in den Bereichen Venture Capital, Buyout und Mezzanine von den ursprünglichen Erstanlegern. Darüber hinaus übernimmt es komplette Unternehmensportfolios, bestehend aus zahlreichen Tochtergesellschaften, Unternehmensbeteiligungen oder Geschäftsbereichen, die von großen Konzernen im Zuge der Konzentration auf die Kernkompetenzen abgegeben werden; diese Portfoliokäufe bündelt Coller Capital unter der unternehmerischen Führung eines unabhängigen Managementteams (General Partners, GPs). Im aktuellen Fonds, Coller International Partners V, dem weltweit größten Sekundärmarktfonds für Private Equity, der im April 2007 geschlossen wurde, stehen 4,8 Mrd. US$ zur Verfügung. Die Investitionsvolumina bei einer einzelnen Transaktion reichen von 1 Million US$ bis über 1 Milliarde US$. Seit über 10 Jahren Vorreiter Der Name Coller Capital steht für die Entwicklung des Private-Equity-Sekundärmarktes insgesamt. Bereits im Jahr 1994 legte das Unternehmen den ersten europäischen und 1998 den ersten globalen Sekundärmarktfonds auf. Zu den Investoren in Coller-CapitalFonds zählen renommierte institutionelle Anleger aus Europa, den USA und Asien wie Pensionsfonds, Banken, Versicherungsgesellschaften, Stiftungen sowie Family Offices und vermögende Privatpersonen. Unter der Führung von Coller Capital erfolgte im Jahr 2000 der Kauf des Private-Equity- Portfolios der National Westminster Bank für 1 Milliarde US$ von der Royal Bank of Scotland, die NatWest übernommen hatte. Im Dezember 2001 schloss Coller Capital mit der Übernahme von 27 Beteiligungen an Technologieunternehmen von Lucent Technologies den ersten bedeutenden Kauf eines Corporate-Venture-Portfolios ab. Im Januar 2004 kam es durch den Kauf des Portfolios von Abbey National mit einem Volumen von 900 Millionen US$ zum bis heute größten Erwerb im Private-Equity-Sekundärmarkt durch einen einzelnen Käufer.

Zunehmende Aktivitäten in Deutschland

Im Februar 2003 beteiligte sich Coller Capital an der Akquisition des 1,5 Milliarden EUR umfassenden Private-Equity-Portfolios der Deutschen Bank. Im September 2004 war Coller Capital alleiniger Käufer eines aus 22 Positionen bestehenden Teils des Private- Equity-Portfolios der Dresdner Bank im Wert von 90 Millionen US$. Das Unternehmen erwartet, dass künftig weitere Transaktionen in Deutschland möglich sein werden, und steht in Kontakt mit interessierten Verkäufern. Ebenso gibt es zunehmendes Interesse deutscher institutioneller Anleger an einem Investment in Coller-Capital-Fonds.

Global Private Equity Barometer

Halbjährlich bietet Coller Capital mit dem "Global Private Equity Barometer" einen einzigartigen Einblick in weltweite Trends auf dem Private-Equity-Markt. Institutionelle Investoren in Nordamerika, Europa und dem asiatisch-pazifischen Raum werden über ihre aktuellen Pläne und Markteinschätzungen befragt.

Pressekontakt:

Clemens Sommer
Northoff.Com
Frankfurt/Main
+ 49 (0)69 952977 00
info@northoff.com

Original content of: Coller Capital, transmitted by news aktuell

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