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Solarthermie: Deutsche lassen jedes Jahr 66 Mio. Euro auf ihren Dächern liegen
Zwei von drei Solarthermieanlagen verschenken Energie
Optimierung ist meist unterschätzter Faktor der Energiewende

Solarthermie: Deutsche lassen jedes Jahr 66 Mio. Euro auf ihren Dächern liegen / Zwei von drei Solarthermieanlagen verschenken Energie / Optimierung ist meist unterschätzter Faktor der Energiewende
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Berlin (ots)

Etwa 1,4 Milliarden Kilowattstunden Sonnenenergie verschenken Solarthermie-Besitzer jedes Jahr ohne es zu bemerken, weil ihre Anlagen nicht optimal funktionieren. Das entspricht der Menge Energie, die zum Heizen von Wohngebäuden in einer rund 200.000 Einwohner großen Stadt wie Kassel benötigt wird. Mit optimierten Solarthermieanlagen könnten die Hausbesitzer allein in Deutschland jährlich etwa 66 Millionen Euro sparen und 340.000 Tonnen klimaschädliches CO2 vermeiden.

Das zeigen der Praxistest Solarthermie und eine Stichprobe aus der Gebäudedatenbank der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online. Demzufolge laufen etwa zwei Drittel der rund 2,3 Millionen Solarthermieanlagen in Deutschland nicht optimal. Dies deckt sich mit den Auswertungen der Verbraucherzentrale Energieberatung zum Beratungsangebot Solarwärme-Check. Auf www.co2online.de/solarthermie finden Hausbesitzer Tipps, um ihre Solarthermieanlage zu optimieren.

Bestandsanlagen optimieren: messen und nachbessern

"Optimierung im Bestand ist der Hidden Champion der Energiewende. Die Potenziale liegen auf dem Dach, ohne dass die Besitzer es wissen. Nachbesserungen können sofort angegangen werden und sind oft hoch wirtschaftlich. Jetzt müssen wir es nur noch machen", sagt Tanja Loitz, Geschäftsführerin von co2online. Solarthermie habe große Potenziale und erziele wichtige Einsparungen, wenn sie richtig geplant, installiert und gewartet werde. Allein durch sechs Praxistestanlagen seien 2017 mehr als 17 Tonnen CO2 vermieden worden.

Wichtiger Teil der Wärmewende sei deshalb nicht nur die Neuinstallation von Technik, sondern auch die Optimierung bestehender Anlagen. Hausbesitzer sollten deshalb ihre Solarthermieanlage mit dem Energiesparkonto überwachen und das Beratungsangebot Solarwärme-Check der Verbraucherzentrale nutzen, rät co2online.

5 Tipps: So können Hausbesitzer Solarthermie optimieren

   - Heizung im Sommer abschalten: Eine Solarthermieanlage sollte den
     Warmwasserbedarf eines Haushalts im Sommer vollständig decken. 
     Wenn Hausbesitzer im Sommer den Heizkessel abschalten, vermeiden
     sie ein unnötiges Nachheizen des Wassers und sparen den 
     Betriebsstrom für den Kessel. Steht wegen schlechten Wetters 
     nicht genug Warmwasser zur Verfügung, kann die Heizung jederzeit
     per Hand eingeschaltet werden.
   - Regelung gemeinsam mit Handwerker optimieren: Die Regelung einer
     Solarthermieanlage sollte optimal auf die Nutzungsgewohnheiten 
     und den Standort eingestellt sein. Dabei betreffen manche 
     Einstellungen die Solarthermieanlage selbst - zum Beispiel die 
     Maximaltemperatur des Speichers; andere beziehen sich auf das 
     Zusammenspiel zwischen Heizung und Solarthermie - etwa die 
     Nachheizzeiten für das warme Wasser.
   - Erträge und Einsparungen kontrollieren: Sind die eigenen 
     Heizkosten durch Solarthermie wirklich gesunken oder muss ich 
     optimieren? Um diese Frage zu beantworten, müssen Hausbesitzer 
     regelmäßig den Heizenergieverbrauch und die solaren Erträge der 
     Anlage notieren. Dafür sollte ein Wärmemengenzähler installiert 
     sein. Die Daten können im kostenlosen Online-Portal 
  www.energiesparkonto.de dokumentiert und ausgewertet werden.
   - Regelmäßige Inspektion und Wartung: Solarthermieanlagen sollten 
     einmal im Jahr inspiziert und alle drei bis fünf Jahre gewartet 
     werden. Vor allem dann, wenn Hausbesitzer ihre Erträge nicht 
     regelmäßig kontrollieren. Andernfalls kann es passieren, dass 
     die Anlage komplett ausfällt und die Heizung unbemerkt die 
     gesamte Wärmeversorgung übernimmt.
   - Spülmaschine und Waschmaschine ans Warmwasser anschließen: Viele
     moderne Spül- und Waschmaschinen lassen sich ans warme Wasser 
     anschließen. Dadurch sparen Solarthermie-Besitzer Strom, weil 
     die Maschinen das Wasser nicht mehr selbst erwärmen müssen. 
     Außerdem können im Sommer die solaren Gewinne steigen, weil mehr
     warmes Wasser abgenommen wird und so im Solarspeicher wieder 
     mehr Platz für neue Sonnenenergie ist.

Heizen mit Solarthermie ist ein Schwerpunkt der Kampagne "Mein Klimaschutz". Dazu gehört der Praxistest Solarthermie (www.praxistest-solarthermie.de), bei dem co2online zwei Jahre lang Solarthermie-Besitzer bei Planung, Installation und Alltagsbetrieb ihrer Anlage begleitet hat. Aus den Ergebnissen des Praxistests wurde ein Online-Leitfaden entwickelt, der Hausbesitzer Schritt für Schritt auf dem Weg zur Solarthermie begleitet. Außerdem wurden Solarthermie-Interessierte mehrmals zu Entscheidungskriterien für oder gegen Solarthermie befragt.

Über "Mein Klimaschutz" und co2online

"Mein Klimaschutz" (https://www.mein-klimaschutz.de) ist eine Mitmachkampagne des Bundesumweltministeriums, realisiert von co2online. Sie motiviert Verbraucher, den eigenen CO2-Fußabdruck dauerhaft zu verkleinern.

Die gemeinnützige co2online GmbH (https://www.co2online.de) setzt sich für die Senkung des klimaschädlichen CO2-Ausstoßes ein. Seit 2003 helfen die Energie- und Kommunikationsexperten privaten Haushalten, ihren Strom- und Heizenergieverbrauch zu reduzieren. Unterstützt wird co2online dabei von der Europäischen Kommission, dem Bundesumweltministerium sowie Partnern aus Medien, Wissenschaft und Wirtschaft.

Hinweis an Redaktionen:

Das beigefügte Foto kann mit Quellenangabe ("www.co2online.de") honorarfrei zur redaktionellen Berichterstattung verwendet werden. Weiteres druckfähiges Bildmaterial gibt es auf www.co2online.de/presse.

Kontakt:


Julia Zhu
co2online gemeinnützige GmbH
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Fax: 030 / 36 99 61-10
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