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OZ: Kommentar zu Bayern
Landtag
Ministerpräsident
Seehofer

Osnabrück (ots)

CDU muss sich umstellen
Horst Seehofer ist bei vielen Funktionären in der CSU schlecht 
gelitten. Zu häufig hat er sie durch politische Alleingänge 
verprellt, bei denen die Interessen der eigenen Person über den 
Wünschen der Parteiführung standen. Und das soll plötzlich ganz 
anders werden, nur weil Seehofer jetzt ein neues Amt hat?
Das mag glauben, wer will. Die 16 Gegenstimmen kürzlich in der 
CSU-Fraktion dürften jedenfalls ehrlicher gewesen sein als das 
jüngste Votum bei der Ministerpräsidentenwahl, als lediglich vier 
Stimmen aus dem Lager von CSU und FDP fehlten. Dennoch müssen auch 
die härtesten Skeptiker unter den Christsozialen einräumen: Zu 
Seehofer gibt es derzeit keine präsentable Alternative. Dafür hat die
alte Führung einfach zu sehr abgewirtschaftet.
Umso höher sind die Erwartungen an den neuen Ministerpräsidenten. 
Er muss die Stimmung in Bayern möglichst bald zum Positiven wenden, 
damit die Europa- und die Bundestagswahlen im kommenden Jahr kein 
Fiasko für die CSU werden. Mit populistischen Showaktionen auf dem 
vertrauten Berliner Parkett dürfte Seehofer schneller und leichter 
glänzen können als mit systematischem Aktenabarbeiten in der Münchner
Staatskanzlei. Deshalb sollte sich die CDU im Bund auf eine deutlich 
härtere Gangart ihrer Schwesterpartei einstellen.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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