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Neue OZ: Kommentar zu Antisemitismus

Osnabrück (ots)

Ewiggestrige und Unterbelichtete
Es ist beschämend, dass eine Woche vor dem 70. Jahrestag der 
Reichspogromnacht noch immer keine gemeinsame Erklärung aller 
Bundestagsfraktionen gegen den Antisemitismus vorliegt. Vor allem die
als Bremser auftretende Union muss sich bewegen.
Denn mit ihrer Kritik an der Linken ist sie nicht mehr auf der 
Höhe der Zeit. Immerhin hat kein geringerer als der einflussreiche 
Fraktionschef Gregor Gysi Mitte April ein Machtwort gesprochen und 
"Solidarität mit Israel" als unverzichtbaren Teil der deutschen 
Staatsräson bezeichnet.
Zwar gibt es nach wie vor Mitglieder der Linkspartei, die dem in 
der DDR staatlich verordneten Anti-Zionismus anhängen. Doch findet 
man Ewiggestrige beziehungsweise historisch Unterbelichtete auch in 
anderen Parteien, ohne dass deshalb gleich eine komplette Fraktion 
verurteilt wird.
Richtig ist stattdessen, sich von dummen oder extremen 
Einzelpositionen nicht den Blick aufs Ganze verstellen zu lassen und 
positive Signale aufzugreifen. Nur so kann es gelingen, eine 
geschlossene Front gegen den Antisemitismus aufzubauen.Eingliederung 
statt Ausgrenzung muss das Ziel lauten. Und dies kann nur heißen: Die
anderen Fraktionen müssen die Roten Farbe bekennen lassen. Kleinliche
und rückwärtsgewandte Taktiererei nutzt dagegen nur jenen, die 
bekämpft werden sollen: den Antisemiten.

Pressekontakt:

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Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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