Neue OZ: Kommentar zu CDU
Osnabrück (ots)
Dass sich Kaufleute anständig, ehrlich und nachhaltig verhalten, sollte eigentlich selbstverständlich sein. Aber nachdem etliche Manager von Aktienunternehmen Negativschlagzeilen produziert haben, hält die CDU-Spitze einen Ruf nach Rückbesinnung auf bewährte Werte offenbar für nötig.
Das klingt recht altbacken und ähnelt dem jüngsten Aufruf von Bundespräsident Horst Köhler an die Elite der Banken. Oft bleiben solche Forderungen jedoch ohne Folgen.
Nützlicher ist da schon das Vorhaben der CDU, die soziale Marktwirtschaft international zu verankern. Aber dies muss auch sehr konkret geschehen. Angesichts des globalen Wettbewerbs sind weltweit geltende Regeln dringend nötig. Sonst erleiden Unternehmen Nachteile, die Korruption, Kinderarbeit und Umweltzerstörung entschiedener ablehnen als andere.
Mit dem Aufruf an die gute alte Kaufmannsehre wird die CDU-Spitze zumindest innerparteilich keinem auf die Füße treten. Der Forderung wird auf dem Bundesparteitag jeder Flügel zustimmen - nicht unwichtig für die Union vor dem Superwahljahr.
Nach der Wahl 2005 hat die Parteispitze längst aus Fehlern gelernt. Sie hat erkannt, dass die CDU ohne die Stimmen von Arbeitnehmern keine Mehrheit erreicht. Die liberalen Ziele des Leipziger Parteitags von 2003 propagiert daher kaum noch ein Christdemokrat.
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