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Neue OZ: Kommentar zu Vertriebenenzentrum
Bundestag

Osnabrück (ots)

Das sichtbare Zeichen gelingt
Mit dem Beschluss für ein Vertriebenenzentrum hat der Bundestag 
einen vorläufigen Schlusspunkt unter eine unrühmliche Diskussion 
gesetzt. Jahrelang war über die Notwendigkeit und die Ausgestaltung 
einer solchen Dokumentationsstätte gestritten worden; das Verhältnis 
zu Tschechien und vor allem zu Polen wurde dadurch arg strapaziert. 
Dort fürchtete man Revanchismus und die unziemliche Darstellung 
Deutschlands in einer Opferrolle - Vorwürfe, die von Anfang an nicht 
belegt waren.
Im Gegenteil: Das große Interesse an der vor zweieinhalb Jahren 
gezeigten Berliner Ausstellung über das Schicksal der Vertriebenen - 
aus Deutschland, aber eben auch aus anderen Staaten - hat belegt, wie
notwendig das Erinnern an einen besonders schmerzlichen Teil der 
europäischen Geschichte ist. Und dass dieses gut vermittelt werden 
kann, ohne sich Geschichtsklitterung oder mangelnden Respekt vor den 
Millionen Opfern des Zweiten Weltkrieges und des Nazi-Terrors 
vorwerfen lassen zu müssen.
Ein "sichtbares Zeichen" für das Schicksal der Vertriebenen hatte 
die Bundesregierung setzen wollen. Basierend auf dem bisherigen 
Konzept, wird dies gelingen. Die Bedenken in den Nachbarländern sind 
inzwischen verstummt. Gute Voraussetzung dafür, dass das Zentrum ein 
lebendiges Stück Erinnerungskultur wird - für Deutschland ebenso wie 
für ganz Europa.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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