Neue OZ: Kommentar zu Simbabwe
Osnabrück (ots)
Altersstarrsinn? Altersschwachsinn? Böse Einflüsterungen aus dem mächtigen Rat der Anführer aller Sicherheitskräfte? Was ihren Präsidenten Robert Mugabe dazu bewegt, sie ihres Ersparten, ihrer Existenzgrundlagen, ja selbst ihrer Gesundheit zu berauben, wird die meisten Simbabwer in ihrem Kampf ums Überleben allenfalls in zweiter Linie beschäftigen.
Umso mehr müssen sie sich für seine Drohung interessieren: Der 84-Jährige strebt lieber noch einmal Neuwahlen an, als den Griff der Diktatur zu lockern. So kann Mugabe auf Zeit spielen. Zeit, die Simbabwe angesichts totaler Geldentwertung und einer elendbedingten Cholera-Epidemie nicht mehr hat. Wohl aber der Präsident, sofern er nicht stirbt.
Er baut darauf, dass er sich eine Gefolgschaft weiter zusammenkaufen kann, die das Land und vor allem die Opposition im Griff behält und ihm mit allen Miteln den nächsten Wahlsieg garantiert.
Erbärmlich, dass sich außerhalb des Landes so wenig Widerstand dagegen regt, obwohl Mugabe seine Nachbarn genau deswegen offen verhöhnt. Dabei müssten ihm nur Mosambik und Südafrika den Ölhahn zudrehen und mehr westliche Staaten die Privatkonten seines Raffzahn-Regimes einfrieren. Simbabwes böser Spuk wäre lange vor irgendwelchen Wahlen vorbei.
Christoph Reisinger
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