Neue OZ: Kommentar zu Kirche
Weihnachten
Osnabrück (ots)
Großes Missverständnis Da haben zwei Politiker wohl etwas gründlich missverstanden. Wenn sie ein Sitzrecht für Kirchenmitglieder an Heiligabend fordern, zeigt das ein sehr bürgerliches Verständnis von Weihnachten. Die Botschaft von der Geburt in einer armseligen Krippe richtet sich an alle Menschen, die sie hören wollen - nicht an einen exklusiven Kreis von Club- oder Vereinsmitgliedern, nicht lediglich an Stammkunden, sondern gerade auch an Laufkundschaft. Jemanden auszuschließen, weil kein Platz in der Herber.., pardon: Kirche war - das entspricht wohl kaum der guten Nachricht, die an Heiligabend in den Gottesdiensten verkündet wird. Ganz abgesehen von den praktischen Fragen: Wer soll denn kontrollieren, ob jemand in (Kirchen-)Steuerlisten eingetragen ist? Und so wird wohl keine Pastorin, kein Pfarrer einen Besucher wegen Überfüllung vor die Kirchentür weisen. Sondern vielmehr Weihnachten als große Chance ansehen, auch einmal seltenere Gäste zu treffen und ihnen etwas Wichtiges zu sagen. Schön wäre nur eines: Wenn alle aufs Kaugummi und Handy-Klingeltöne in der Kirche verzichten und stattdessen laut mitsingen.
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