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Neue OZ: Kommentar zu Russland
Serbien
Energie

Osnabrück (ots)

Mega-Coup des Kreml
Die Russen sind da. Sie bringen Serbiens Innenpolitik 
durcheinander und mindestens so sehr die Mühen der EU, Südosteuropa 
an sich zu binden.
Mit der Übernahme des serbischen Öl-Monopolisten ist dem vom Kreml 
gelenkten Energieriesen Gasprom ein Mega-Coup gelungen. Kein Wunder, 
dass der Serbien in Wallung bringt. Schließlich hat Präsident Boris 
Tadic, das Hätschelkind der EU, beim Verkauf die Fäden gezogen. Damit
ist das Monopol der Ultranationalisten auf die Freundschaft des Kreml
gebrochen.
Aber hinter Tadics EU-Kurs stehen zugleich große Fragezeichen. 
Gewiss nicht, weil gute Beziehungen zu Russland dem Ziel der 
EU-Mitgliedschaft im Wege stünden. Aber mit Gasprom holt Tadic einen 
Partner, der für übergroße Marktmacht plus Staatskapitalismus steht, 
in die 2005 besiegelte Energiegemeinschaft EU/Südosteuropa. Ein 
Abkommen, das Serbien und acht weitere Länder energiepolitisch 
zusammenschweißen, die Region zur Energiedrehscheibe für Europa 
machen und den Markt liberalisieren soll.
Spätestens bei den Verpflichtungen aus diesem Vertrag, 
Antikorruptionsprogramme zu unterstützen und "transparente Verfahren"
bei den geplanten Milliarden-Investitionen in Pipelines und 
Stromnetze zu fördern, wird sich Serbien unter Gasprom-Regie mehr 
denn je als Fremdkörper entpuppen. Um es mal sanft auszudrücken.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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